Düsseldorf wird bei Touristen immer beliebter

Internationaler Service, attraktive Angebote: Düsseldorf zeigt sich so weltoffen wie noch nie.

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Düsseldorf. Die Zahlen sprechen für sich. Und was jeder Düsseldorfer immer schon tief in seinem Herzen wusste, ist nun offiziell bestätigt: Die Landeshauptstadt ist beliebter als München. Zumindest auf dem Papier. Und bei chinesischen Touristen.

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„Die Endsumme auf einem chinesischen Einkaufsbon beträgt in Düsseldorf rund 897 Euro, in München sind es hingegen 777 Euro“, erklärt Simone Schwan, Pressesprecherin des Handelsverbands NRW. Eine stattliche Summe, selbst für das so kauffreudige chinesische Klientel. „Die Chinesen sind eine der stärksten Touristengruppen. In den letzten Wochen waren sehr viele hier. Dieser Trend wird sich weiterhin halten“, weiß Simone Schwan. „Ausländische Touristen sind für das Messegeschäft sehr relevant.“

Auch hier können sich die Zahlen mehr als sehen lassen: 700 000 Messegäste kamen 2016 aus dem Ausland. „Wir versuchen, bei Messen verkaufsoffene Sonntage und Messerabatte einzurichten“, betont Schwan.

Die Düsseldorfer Tourismus GmbH verzeichnet ein dickes Plus von 22 000 zusätzlichen Übernachtungen im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden 2, 746 579 Millionen Gästeankünfte registriert. „Sie kommen häufig aus England, Russland, Amerika und den Niederlanden“, sagt Pressesprecher Roman von der Wiesche. Die chinesischen Besucher sorgten im November für rund 9 500 Übernachtungen (ein Plus von 20 Prozent).

Dass sich der Einzelhandel perfekt auf diese Gäste eingestellt hat, zeigt das Beispiel Galeria Kaufhof. „Die Mitarbeiter sprechen 28 Sprachen. Das Unternehmen hat eine chinesische Website“, weiß Simone Schwan. Warum das so ist, erklärt Jan Schnatmann, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof Düsseldorf Königsallee. „Wir sind eine der ersten Adressen für europäische und außereuropäische Touristen. Sie schätzen unseren Service. Dazu gehören Tax-Free-Service, Akzeptanz ausländischer Kreditkarten, mehrsprachige Hauswegweiser, Kooperationen mit Reiseunternehmen und die Mehrsprachigkeit.“

Da der Tourismus aus China „einen besonderen Auftrieb mit hohen Zuwachsraten“ erlebe, gebe es die chinesische Website galeria.cn, „um die Kunden aus dem Reich der Mitte noch gezielter anzusprechen“.

Während zur Messezeit überwiegend asiatische Kunden kämen, seien in den Sommermonaten besonders arabische Gäste vertreten. „Die arabischen und russischen Gäste mögen es gerne etwas exklusiver. Hier stehen hochwertige Pflegeprodukte und Düfte von Marken wie Chanel, Dior, Shiseido und Jo Malone hoch im Kurs“, sagt Jan Schnattmann.

Das bestätigt auch Carla Zehendner von Breuninger. Bei den Chinesen sei derzeit Reisegepäck von Rimowa sehr beliebt und Naturkosmetik. Russen und Araber bevorzugten „Premium Accessoires“. Auch Breuninger habe mehrsprachiges Verkaufspersonal.

Auf Gäste aus aller Welt eingestellt ist natürlich auch die Hotellerie. Cyrus Heydarian ist Direktor des Luxushotels Breidenbacher Hof. Er erzählt: „Zur Weihnachtszeit begrüßen wir viele internationale Gäste bei uns.“ Wünsche werden, soweit es geht, immer möglich gemacht.

Er erinnert sich an ein Erlebnis: „Wir haben eine Kinderweihnachtsfeier in einer Suite organisiert, die in ein Winterwunderland umdekoriert wurde. Es gab ein Buffet mit Zuckerstangen, Bratäpfeln, Waffeln, heißer Schokolade. Eine Visagistin hat alle Kinder in Elfen oder Weihnachtsmänner verwandelt.“ Hier wird der Preis wohl aber etwas höher gelegen haben als die Summe des typisch chinesischen Einkaufsbons.