Akustik-Tagung: Lärm macht krank — und ist richtig teuer
Bei einem Treffen von 1000 Experten an FH und Uni geht es auch um Lärmschutz.
Düsseldorf. Lärm macht krank. Das weiß auch Gert Nothebom vom Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Heinrich-Heine-Universität (HHU). „Das Risiko für Herzinfarkte wird durch den Lärm nachweislich erhöht“, sagt der Psychologe am Donnerstag bei der Programm-Präsentation der 37. Jahrestagung für Akustik, die Fachhochschule und Heine-Uni nächste Woche gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA) veranstaltet. FH und Uni erwarten etwa 1000 Akustik-Experten zu Vorträgen und Diskussionen.
Vom Flughafen in Lohausen über die Fleher Brücke bis zur Autobahn in Wersten — an vielen Stellen in Düsseldorf leiden Menschen unter Lärmfolgen wie Schlaflosigkeit oder Depressionen. Galt lautes Getöse früher noch als Zeichen des Fortschritts und wachsenden Wohlstands, machen heute immer mehr Lärmgegner mobil und engagieren sich in Bürgerinitiativen.
Sie kämpfen für ihre Lebensqualität und damit auch gegen Kosten, die der Lärm verursacht: „Lärmkosten für die Gesellschaft sind zum Beispiel Gesundheitskosten, die durch Lärmfolgen entstehen oder Wertverluste bei Immobilien“, sagt Nothebom, der sich mit dem Arbeitsring Lärm der DEGA zum Ziel gesetzt hat, die bundesweit jährlich 9,1 Milliarden Euro „Lärmkosten verursachergemäß zu verteilen“.
Das könnte zum Beispiel durch einen Lärmaufschlag auf die Lkw-Maut oder die Umlage von Lärmkosten auf den Trassenpreis bei Güterzügen geschehen.
Natürlich geht es beim Tagungskapitel Lärm auch um den Fluglärm: Am 24. März findet ab 12.30 Uhr im Konrad-Henkel-Hörsaal der HHU eine Podiumsdiskussion mit Experten zum Thema Fluglärm statt.
Die Veranstaltung ist offen für Interessierte, der Eintritt ist frei. Der FH-Professor für Strömungstechnik und Akustik, Frank Kameier, der sich in der Siedlergemeinschaft Düsseldorf-Nord engagiert, wird genau hinhören, wenn es auch um Maßnahmen zur Lärmvermeidung geht: „Zum Beispiel wann und wo man die Maschinen eines Flugzeugs startet.“