Stadtteil-Entwicklung Lichtenbroich bekommt Haus für Kinder, Jugendliche und Familien
Düsseldorf · Lichtenbroich Endlich sollen die alten Baubaracken des Blue Rock abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Wenn alles gut geht, wird Anfang 2022 das „Haus für Kinder, Jugendliche und Familien“ am Lichtenbroicher Weg eingeweiht. Dann gehören die uralten Planungspavillons, die während der Bauphase des Rheinufertunnels am rechten Rheinufer standen, mitsamt dem Provisorium „Blue Rock“ der Vergangenheit an. Die 40 Jahre alten Container werden noch heute von den Kindern und Jugendlichen bevölkert, die dort basteln, toben, spielen, lernen und klönen. Projektleiter Roland Baumann von der Düsseldorfer Stadttochter IPM brachte die frohe Botschaft vom Neubau ins Rather Bezirksrathaus, wo die Bezirksvertreter den Glauben an das Projekt fast schon aufgegeben hatten.
40 Jahre lang dienten die alten Baubaracken dem Nachwuchs
Christiane Erkens, die Leiterin der städtischen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung „Blue Rock“, wollte gestern die frohe Botschaft noch nicht recht glauben. Sie warte, bis sie die Nachricht schwarz auf weiß in den Händen halten könne. Und in der Tat muss der Rat erst noch die Ausführung und Finanzierung der Baumaßnahme beschließen, die über eine bloße Jugendfreizeitstätte weit hinausreicht, denn es wird nicht nur etwas Altes durch etwas Neues ersetzt, sondern es werden auch eine Kita für vier Gruppen sowie ein Familienzentrum errichtet.
Zunächst sei ein Rückblick gestattet. Der Standort Lichtenbroicher Weg 96 war ursprünglich ein Fahrrad-Spielplatz, wobei die Jugendlichen auf künstlichen Hügeln ihre Geschicklichkeit ausprobieren konnten. Als die Jugendeinrichtung am Walbert zur Kita umfunktioniert wurde, stellte die Stadtverwaltung am „Radlerberg“ Baubaracken auf. Sie waren als Provisorium willkommen, zumal das Außengelände noch heute ein kleines Paradies ist, auch wenn die Radlerpiste längst zugewachsen ist. Das Birkenwäldchen mitsamt der parkähnlichen Außenfläche ist begehrt. Es bleibt den Kita-Kindern und den Jugendlichen erhalten, nicht aber der Öffentlichkeit. Das Areal wird eingezäunt. Ob der Name Blue Rock Bestand hat, der von einem blau angestrichenen Spielstein kommt, ist noch unklar.
Die Baubaracken der Architekten wurden im Laufe der Jahrzehnte mehrfach frisch gestrichen. Im Innern wurde umgeräumt, es wurden auch provisorische Wände neu gesetzt. Ende 2009 flackerte erstmals ein Hoffnungsschimmer für einen Neubau auf, da fasste nämlich der Rat den Beschluss für einen Ersatzbau. Umgesetzt wurde er jedoch nicht.
Nun aber will die Immobilientochter der Stadt, die IPM, durchstarten, die Pavillons abreißen, das Gelände herrichten und Mitte 2020 mit den Hochbauarbeiten beginnen. Es entsteht ein zweigeschossiges Gebäude für Kita und Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung, das nicht unterkellert wird. Gebaut wird in einer L-Form, mit einem gemeinsamen Eingang für beide Einrichtungen und einem flexibel nutzbaren Café samt Küche sowie einem multifunktional nutzbaren Gruppenraum. Aus dem Café führt eine Treppe ins Obergeschoss, die so mit Sitzstufen ausgestattet ist, dass sie bei einer Theaterbestuhlung als Tribüne genutzt werden kann.
Das ökologische Konzept ist perfekt, mit Photovoltaik-Anlage, Gaswärmepumpe mit moderner Brennwerttherme, Wärmerückgewinnung, Dachbegrünung und LED-Technik.
Das Projekt kostet knapp acht Millionen Euro. Ein Antrag beim Land auf eine Refinanzierung von rund 1,9 Millionen Euro kann erst nach dem Ratsbeschluss gestellt werden. Projektleiter Baumann ist zuversichtlich, dass er bewilligt wird, so dass es bei der Einweihung 2022 bleibt, bei einer Bauzeit von rund 18 Monaten.