Naturerholungsgebiete in Düsseldorf Angermunder schreiben OB an

Düsseldorf · Eine Bürgerinitiative sammelt Unterschriften, und 60 Bürger haben einen offenen Brief an Oberbürgermeister Stephan Keller gerichtet.

Angermunder Bürger setzen sich dafür ein, die Ufer des Sees weiterhin betreten zu dürfen.

Foto: Frank Hoffmeier

(brab) Zurzeit wird von der Verwaltung ein Konzept erstellt, mit dessen Hilfe die Konflikte rund um den Angermunder Baggersee entschärft werden sollen. Ein erster Entwurf wurde bereits der Bezirksvertretung 5 vorgestellt und hat Kritik bei einigen Bürgern ausgelöst. Bezirksbürgermeister Stefan Golißa (CDU) hat zwar daraufhin die Bürger um Geduld gebeten, diese aufgefordert, erst einmal abzuwarten, welche Maßnahmen nun Eingang in das Konzept finden. Doch solange wollen die Angermunder nicht warten.

Nachdem sich bereits im November die Bürgerinitiative „Angermunder See – besser für alle“ gegründet hat, die inzwischen online mehr als 1090 Unterschriften sammeln konnte, haben nun 60 Angermunder einen offenen Brief an Oberbürgermeister Stephan Keller unterschrieben und überreicht. Initiiert hat diesen Ralph Minderop, Patentanwalt im Ruhestand, der sich mit dem Schreiben gegen den Konzeptentwurf wendet, der unter Federführung der Unteren Naturschutzbehörde erstellt wird. Zu den ersten Ideen gehört es, mit verschiedenen Instrumentarien den Zugang zum See zu unterbinden. Vorgeschlagen wird zum Beispiel das gesamte östliche Gebiet am See zu einem Naturschutzgebiet auszuweisen und andere Uferbereiche in Anglerzonen zu verwandeln. Wege dürfen dann nicht verlassen werden und Hunde müssen an die Leine.

Diese Sperrung des direkten Seeufers wird aber kritisiert. „Der See ist ein Naherholungsgebiet, das die Menschen in diesem dicht bevölkerten städtischen Raum dringend benötigen. Für viele Menschen ist das Verweilen am See ein Ersatz für den Sommerurlaub im In- oder Ausland“, schreibt Minderop. Er geht auch nicht davon aus, dass mit den Sperrungen Probleme wie Parkchaos, Lärm und Müll gelöst werden können. Da sieht er verstärkte Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt als sinnvoller an. Zudem gibt er zu bedenken, dass die Lärmbelästigung und das ordnungswidrige Parken durch die Seenutzer nur an wenigen Sommerwochenenden im Jahr auftreten würden.

Eventuell mehr Verantwortung für die Bürger

Für eine Beruhigung des Sees könnten sich die Angermunder zudem die Einbindung von Bürgern vorstellen. „Zu erörtern wäre möglicherweise auch noch, ob und inwieweit Nutzer des Sees Verantwortung für eine ruhige und verantwortungsvolle Nutzung des Angermunder Sees übernehmen könnten“, heißt es in dem Schreiben an den Oberbürgermeister.