Anzeige OSD-Streit: Anzeige der Stadt Düsseldorf trifft Fifty-Fifty-Sozialarbeiterin

Düsseldorf · Der Konflikt zwischen Ordnungsdienst und dem Obdachlosenmagazin scheint nicht zur Ruhe zu kommen: Nun ist von einer weiteren Anzeige wegen übler Nachrede die Rede – das verneint die Stadt jedoch.

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Foto: Melanie Zanin

Die Stadt Düsseldorf soll eine Strafanzeige wegen übler Nachrede gegen eine Sozialarbeiterin des Obdachlosenmagazins Fifty-Fifty gestellt haben. So schreibt es Fifty-Fifty am Mittwoch. Anlass soll ein neuer Artikel des Straßenmagazins sein, den die Sozialarbeiterin und Lehrbeauftragte der Hochschule Düsseldorf verfasst hat.

Es handelt sich laut Stadt jedoch nicht um eine neue Anzeige. Vielmehr hatte die Stadt Ende Februar Anzeige gegen Unbekannt erstattet, weil auf der Internet-Seite von Fifty-Fifty zwei Mitarbeiter des Ordnungsdienstes mit Namen und Foto „an den Pranger“ gestellt wurden. Dass jetzt eben diese Sozialarbeiterin von Fifty-Fifty persönlich eine Anzeige bekommen hat, könne laut einem Sprecher der Stadt eben an den laufenden Ermittlungen liegen, eine neue Anzeige gebe es nicht. Die Mitarbeiterin hatte kürzlich in der aktuellen Ausgabe der Obdachlosenzeitung einen Artikel geschrieben, in dem wieder die zwei OSD-Mitarbeiter namentlich genannt wurden. Ob sie die Verbindung zwischen den zwei Artikeln ist, konnte die Polizei am Mittwochabend nicht beantworten.

Dem Ganzen ist ein langer Konflikt vorangegangen. Erst am Montag saß der Streetworker Oliver Ongaro auf der Anklagebank, weil er sich in die Kontrolle der beiden OSD eingemischt hatte, bei der einem Obdachlosen zusätzlich zu einem Bußgeld angeblich noch Geld abgenommen werden sollte. Ongaro soll schließlich eine OSD-Mitarbeiterin am Arm verletzt haben. Im ersten Verhandlungstermin vor Gericht widersprachen sich alle gehörten Zeugen mit unterschiedlichen Aussagen.  nel