Auf die Kreuzung — und in den Stau fahren
Stadt nennt neuralgische Ecken. Debatte um die Schaltung von Fußgänger-Ampeln.
Düsseldorf. Im Verkehrsausschuss ging es gestern um bessere Ampelschaltungen und um Staus auf Kreuzungen. Letztere entstehen regelmäßig und an vielen Stellen durch Autofahrer, die auch bei hohem Verkehrsaufkommen bei Grün einfach auf die Kreuzung fahren, dann dort stecken bleiben und so für Chaos sorgen.
Auf Anfrage von CDU und FDP nannte Verkehrsdezernent Stephan Keller einige besonders neuralgische Stellen: Berliner Allee/ Graf-Adolf-Straße, Benrather-/ Breite Straße, Krupp-/ Ellerstraße, Werdener-/ Fichtenstraße, Witzelstraße/ Auf’m Hennekamp und das Werstener Kreuz.
Viel dagegen tun könne man allerdings nicht. „Nicht jedes individuelle Fehlverhalten ist durch bauliche Maßnahmen abzustellen“, sagte er. Gelbe Abschraffierungen wie in England seien nicht möglich, explizite Schilder mit der Aufschrift „Bei Rückstau Kreuzung freihalten’“ brächten wohl nichts, sagte Keller. Immerhin plane man nun gemeinsam mit der Polizei Schwerpunktaktionen ähnlich denen gegen Zweite-Reihe-Parker.
Beim Thema Ampeln fragte die SPD, ob und wie sich die Schaltungen generell fußgängerfreundlicher gestalten ließen, denn für Fußgänger sei nicht selten viel zu kurz „Grün“. Als besonders gefährliches Beispiel nannte Martin Volkenrath die Kreuzung Lindemann-/Schumannstraße in Düsseltal. Wenn dort gegen 13.30 Uhr massenhaft Goethe-Gymnasiasten rüber wollten, sei für sie nur wenige Sekunden Grün. Ähnliches hat Ruth Decker (CDU) in Wittlaer beobachtet.
Keller wollte das nicht recht glauben. In Düsseldorf gebe es „Umlaufzyklen“ bei Ampeln von 45, 70 oder (selten) 90 Sekunden, das heißt in diesen Abständen erscheint dieselbe Ampelfarbe wieder. Und außerdem stellte er fest: „Man muss halt auch die Gelbphasen einrechnen und nutzen.“
Prinzipiell gelte in Düsseldorf das Prinzip relativ kurzer Wartezeiten für Fußgänger. In anderen Städten müssten sie nämlich viel öfter „Grün“ erst per Knopfdruck anfordern.