Awista: Weniger Beschwerden

Das Unternehmen konnte seinen Umsatz steigern. Mittelfristig will es sich von dem Betriebshof an der Fichtenstraße trennen.

Düsseldorf. Wer für die Awista die Mülltonnen leert, muss hart im Nehmen sein. Denn: Noch immer stehen viele Tonnen in Kellern und müssen auf dem Weg zum Müllwagen erst ans Tageslicht gewuchtet werden. Manchmal wiegen die Tonnen dabei mehr als 50 Kilogramm (erlaubt sind 35). 2010 sagte die Awista den schweren Tonnen den Kampf an. Wer seine Tonne zu voll machte, bekam einen Aufkleber und wurde angeschrieben.

„Zurzeit ist das Projekt nicht mehr aktuell“, sagte am Freitag Awista-Sprecher Ralf Böhme bei der Vorstellung des Geschäftsberichts 2010. Umsonst sei die Aktion aber trotzdem nicht gewesen: „Es hat sich herausgestellt, dass die Kellerstandorte das Hauptproblem sind“, sagt Böhme. In den meisten Fällen gebe es keinen anderen Stellplatz. „Aber in neuen Häusern soll das Problem im Vorhinein beachtet werden“ sagt Böhme. Bis dahin werden die Mitarbeiter in rückenschonender Arbeitsweise geschult.

In einem Punkt konnte die Awista sich 2010 aber verbessern. Auf die rund 800 000 Tonnenleerungen im Monat fallen weniger als 750 Beschwerden. „Das ist das erste Mal, dass wir weniger als eine Beschwerde auf 1000 Leerungen haben“ sagt Geschäftsführer Henning Friege. „Die Gründe für die Kritik sind aber die gleichen und reichen von zu laut abgestellten bis hin zu falsch zugeordneten Tonnen.“

Den Umsatz konnte die Awista 2010 erneut steigern: Von rund 157 Millionen 2009 (9,3 Millionen Euro Gewinn) auf rund 159 Millionen 2010 (9,5 Millionen). Die Zahl der Mitarbeiter ist mit rund 940 rückläufig (2009: 999). Dafür hat die Awista Logistik, die als hundertprozentige Tochter der Awista Mitte vergangenen Jahres an den Start gegangen ist, mittlerweile mehr als 80 Mitarbeiter. Sie hat fast die komplette Müllentsorgung für Haan, Heiligenhaus und Wülfrath übernommen. Weitere Aufträge gibt es unter anderem aus Erkrath, Hilden und Mettmann.

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Für die Zukunft der Awista gibt es auch schon Pläne. Mittelfristig will sie sich von dem Betriebshof an der Fichtenstraße trennen, dann gibt es in Düsseldorf nur noch zwei. „In Verbindung mit den Höfen zum Beispiel in Langenfeld und Ratingen brauchen wir ihn nicht mehr“, sagt Friege. Das Grundstück soll verkauft werden.

Die Logistik für die Depotcontainer (z.B. große Papiercontainer) soll geändert werden. Die bisherigen Fahrzeuge sind reparaturanfällig und die Kräne sensibel. Fünf neue moderne Wagen werden angeschafft.