Banker blicken bang nach Brüssel
Dass die Stadtsparkasse weiter bluten muss, scheint unstrittig. Rund 140 Millionen Euro flossen seit 2000 bereits von der Berliner Allee in das „Milliardengrab“ am Kirchplatz.
Düsseldorf. Mit bangem Blick schauen heute nicht nur die 3000 Düsseldorfer Mitarbeiter der WestLB nach Brüssel. Denn dort muss bis heute ein tragfähiger Sanierungsplan vorgelegt werden. Auch im Sparkassen-Hochhaus an der Berliner Allee verfolgt man gespannt, ob und wie die schwer angeschlagene Landesbank gerettet werden soll. „Natürlich sind wir besorgt, aber nicht in Panik“, beschreibt ein Mitglied des Verwaltungsrates die Gefühlslage.
Dass die Stadtsparkasse weiter bluten muss, scheint unstrittig. Rund 140 Millionen Euro flossen seit 2000 bereits von der Berliner Allee in das „Milliardengrab“ am Kirchplatz. Wie dicke es jetzt kommt, weiß keiner. Klar ist nur: Es wird viel teurer als die 5,9 Millionen Euro, die die Stadtsparkasse als Rückstellung für die Landesbank 2010 in den Büchern hatte.
Sollte die WestLB die Rolle als eine Art Zentralbank für die Sparkassen spielen, benötigte sie eine Eigenkapitalausstattung von etwa zwei Milliarden Euro. Die Stadtsparkasse Düsseldorf müsste dafür rund 40 Millionen Euro beisteuern, denn diese Summe entspricht den knapp zwei Prozent, die man mittelbar über den Rheinischen Sparkassen- und Giroverband an der WestLB hält.
Ein Sparkassenmanager sieht’s inzwischen nüchtern: „Das Geld könnten wir besser investieren, da tut jede Finanzspritze sehr weh — sie bringt uns aber auch nicht um.“