Düsseldorf Kiefernstraße: Planwerkstatt geht in die nächste Phase
Düsseldorf · Seit Januar haben Anwohner und Entwickler Ideen für das Areal in Flingern Süd gesammelt.
„Was soll hier hin?“ - mit dieser Frage startete Ende Januar die Planwerkstatt 378 in Flingern. „Hier“, das ist das Areal zwischen Kiefern- und Erkrather Straße. Ein dreieckiges Stück, für das der Entwickler Cube Real Estate (CRE) ganz andere Ideen hatte als die Anwohner. Seit Januar hat man sich deshalb zusammengetan, gemeinsam Ideen gesammelt und diskutiert. Nun gibt es eine erste Skizze für eine mögliche Bebauung. Am 30. und 31. Mai wird diese präsentiert, danach geht es in die Detailplanung.
Ein Flugblatt mit einer ersten Skizze landete bereits vor ein paar Wochen in den Briefkästen der Anwohner rund um das Areal. Sie zeigt eine grüne Mitte, einen öffentlich zugänglichen Park, der von Gebäuden umrahmt ist. Auf der Seite zur Kiefernstraße sind diese mit „bezahlbares Wohnen, Ateliers, Läden“ beschriftet, in der linken Ecke, die gegenüber vom bestehenden „Punk Rock Klub AK-47“ entstehen soll, heißt es: „Gemeinschaft, Kultur, Café“. Die kurze Seite des dreieckigen Komplexes sieht „große und kleine Wohnungen“ vor, auf der Seite zur Erkrather Straße sind „Büro, Läden und kleine Wohnungen“ eingetragen.
Entstanden ist diese Skizze in der gemeinsamen Arbeit von Anwohnern, Entwickler CRE und Stadtplanungsbüro. In der Plangruppe sei man gespannt gewesen, wie die Anwohner auf das Zwischenergebnis reagieren. „Die Reaktionen waren bisher positiv“, sagt Harald Schwenk, der in der Gruppe mitgearbeitet hat. Sicher habe man Kompromisse gemacht. Doch die fühlten sich nicht wie eine Niederlage, sondern eine gemeinsame Lösung an.
Das empfindet auch der Entwickler so. „Das nun vorliegende Konzept ist für uns kein Kompromiss, sondern eine gemeinschaftlich entwickelte Lösung der Planwerkstatt 378“, sagt Tilmann Gartmeier, Gründer und Geschäftsführer der CRE. „Es ist das positive Ergebnis einer kreativen Zusammenarbeit, die von gegenseitigem Verständnis und Respekt geprägt ist“, sagte Gartmeier. Auch wenn die erarbeitete Planung deutlich von der ursprünglichen abweiche, sei man froh, diesen Weg eingeschlagen zu haben.
Hermann Ulrich war als Stadtplaner beteiligt und freut sich über das große Engagement aller Beteiligter. „Widerstand von Anwohnern gegen Bauprojekte gibt es oft. Bürgerbeteiligung wird mittlerweile deutlich ernster genommen“, sagt er. Doch meist gehe es dabei eher um Infoveranstaltungen. Dass sich alle gemeinsam an einen Tisch setzen und alle Seiten zu Gesprächen bereit sind, sei aber eine besondere Konstellation. Die jetzt entstandene Skizze habe deshalb auch echte Realisierungschancen.
Das sagt auch Planungsdezernentin Cornelia Zuschke, die das Verfahren begleitet hat. „Hier will Beteiligung nicht verhindern, sie will, dass das Viertel verstanden wird und etwas passendes entsteht“, sagt sie. Sie und die Bauaufsicht seien optimistisch, dass die Lösung bereits auf dem Weg ist. Läuft alles nach Plan, will CRE das Projekt bis 2024 realisieren.