Düsseldorf Bilker Winterwelt: Schausteller räumen Platz

Über Nacht ist Winterwelt-Betreiber Titus Jacobs plötzlich alleine und stellt Anzeige bei der Polizei.

Foto: Michaelis

Düsseldorf. Titus Jacobs gibt sich optimistisch. „Ein Unternehmer kann nie zufrieden mit dem Umsatz sein“, sagt er und lächelt leicht dabei. Doch auch einem Profi ist manchmal die Anspannung anzusehen.

Der Betreiber der Winterwelt neben den Bilker Arcaden, sitzt in der Schlüssel Hüttenwelt. Es ist Mittag, noch ist nicht viel los. Draußen vor der Holzhütte aber auch nicht. Ein Kinderkarussell blinkt zwar vor sich hin, fährt aber nicht. Die Bahn zum Eisstockschießen ist noch nicht belegt, die Gruppe kommt gleich noch. Ansonsten noch ein weihnachtlich geschmückter Fotoautomat, der ziemlich verlassen aussieht und sonst nichts.

Als Jacobs am 23. November eröffnet hatte, dem Ambiente entsprechend mit Zapfenstreich und Brettljause, da standen auf dem großen Vorplatz zwei Kinderkarussells und eine Süßwarenbude. Jetzt steht dort nur noch ein Karussell. Die anderen Schausteller sind in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ verschwunden.

Der Betreiber des Kinderkarussells schon in der Nacht zum 4. Dezember. „Wir haben bei der Polizei Anzeige erstattet, denn unser Stromkasten wurde aufgebrochen“, erzählt Jacobs und schüttelt dabei den Kopf. Ein Sprecher der Polizei bestätigte die Anzeige, die jedoch auf Sachbeschädigung, nicht auf Diebstahl lautet. Beim Abbau des Fahrgeschäfts sei es offenbar dazu gekommen. Alles andere seien Mutmaßungen. „Heute Morgen war dann auf einmal auch die Crêpes-Bude weg. Dabei hatten sich die Besitzer noch so über das Verhalten der anderen aufgeregt. Ich verstehe diese Schausteller nicht“, Titus Jacobs schüttelt wieder den Kopf. Es fehle die Laufkundschaft und man sei vom Innenstadtgeschehen abgeschnitten, doch ein Großteil seiner Stammkunden finde den Weg zu ihm. „Ich führe Gespräche mit einem Schausteller aus Berlin. Er hat 40 Buden und wir schauen, ob wir im kommenden Jahr hier eine richtige Winterwelt mit vielen Hütten hinzaubern können“, sagt Jacobs und lächelt wieder.

Dann fügt er noch hinzu: „Ich seh’ das alles jetzt sportlich. Wir kämpfen jetzt hier für uns und die Leute, die uns kennen und zu uns kommen. Anfang Januar ziehen wir Bilanz und schauen dann weiter.“