Bischof sprach mit Schülern auch über heikle Themen
Dominikus Schwaderlapp im Marie-Curie-Gymasium. Rege Nachfrage bei problematischen Themen.
Wie hält man es mit der Homoehe? Ist Verhütung verboten und wenn ja, wieso? Und die Stellung der Frau in der Kirche? Wohin soll es mit der Kirche gehen? Es gibt viele Fragen, die man als junger Mensch einem hochrangigen Kleriker mal gerne stellen möchte. Für die Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums gab es nun gute Gelegenheit dazu. Ist der Terminplaner eines Weihbischofs zwar eng getaktet, so nahm sich Dominikus Schwaderlapp vor Firmungen in Gerresheim Zeit, mit den beiden katholischen Religionskursen der Jahrgangstufe Q1 zu einem angeregten Austausch zu treffen. Zur Zeit wird in den Kursen das Themenfeld der Ekklesiologie behandelt und da schien es perfekt zu passen, hierzu mal einen Kirchmann zu befragen. Die Schüler hatten Fragen vorbereitet und die Runde drehte sich zunächst um Schwaderlapps Person.
Wieso er Priester geworden sei — alles fing mit einem Roman über einen Priester an. Wie man Bischof wird oder ob er das Familienleben vermisse — nein, er sei in ein familiäres Gefüge eingebunden. Ob er je an dem Glauben gezweifelt habe? „Ehrlich gesagt nein — Stand heute“, erwiderte Schwaderlapp und machte auf Nachfrage mit wohl gewählten Worten deutlich, dass, wenn er „Probleme“ mit der Kirche hätte, dann weniger mit dem Glauben als damit, wie sie sich manchmal verhalte. „Vielleicht setzen wir zu sehr auf Institutionen.“ Doch erwies sich Schwaderlapp bei vielen Themen, die er teils selbst auf die Agenda brachte, als kompromisslos. So nahm gegen Ende die Diskussion an Fahrt auf, als er gefragt wurde, ob er seine eigene Meinung als Bischof vertreten dürfe. Ein klares Nein zur Homoehe — „Homosexuelle Handlungen sind falsch“ — vertrat er genauso konsequent wie eine Absage an Verhütung, mit der Natur der Liebe und Sexualität argumentierend.
Widerspruch gab es in Form von Nachfragen seitens der Schüler, die gekonnt nachfragten, auch in Bezug auf die Frage nach der Rolle der Frauen in der Kirche, die (so seine Argumentation) per se aus dem Priesteramt ausgeschlossen sein müssten, da es Jesus so gewollt habe. Natürlich konnten viele der Fragen nicht ausdiskutiert werden, doch gewannen die Schüler ein sprechendes Bild von den Sichtweisen des Kirchenmannes.