Max Stern-Ausstellung: Politik übt heftige Kritik an Stadtspitze

Die Grüne sprechen von einer „Skandalserie“ bei der geplanten und dann wieder abgesagten Max Stern-Ausstellung. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe fliegt nach Kanada, um die Stern-Experten noch einmal zu sprechen.

Foto: NGCLA

Düsseldorf. Im Rat hagelte es Kritik an der Stadtspitze für ihren Umgang mit der geplanten und dann abgesagten Ausstellung sowie dem Symposion zum jüdischen Kunsthändler Max Stern (1904-87). Von einer „Skandalserie“ sprach Clara Gerlach (Grüne), Marie-Agnes Strack-Zimmermann nannte das Vorgehen „mega-peinlich“ und „provinziell“ — wobei sie ausdrücklich OB Thomas Geisel in ihre Kritik einbezog.

Kulturdezernent Hans-Georg Lohe bemühte sich, die Wogen etwas zu glätten. Er versprach, im Juni dem Kulturausschuss ein Gesamtkonzept zur Provenienzforschung vorzulegen. Und kündigte an, noch im Mai nach Kanada zu fliegen, um dort mit den Stern-Experten Catherine MacKenzie und Philip Dombowsky noch einmal zu sprechen, um sie womöglich doch noch dazu zu bewegen, zum Max-Stern-Symposium am 29. November nach Düsseldorf zu kommen.

Wie berichtet, hatten die Kanadier eine erste Anfrage zurückgewiesen — wohl vor allem aus Verärgerung darüber, dass die Stadt die von ihnen mitgeplante Stern-Ausstellung plötzlich abgesagt hatte wegen angeblicher Einseitigkeit mit Blick auf Raubkunst-Streitfälle. Das brachte der Stadt international viel Kritik ein. A.S.