Bühne rutscht in die Tiefe: Monteure in Todesangst
Fassadengondel am Dreischeibenhaus stürzte am Samstagmorgen an einer Seite in die Tiefe.
Düsseldorf. In Todesangst mussten sich am Samstagmorgen zwei Arbeiter an einer Fassadengondel festklammern, die gegen 8.15 Uhr einseitig vor der Fensterfront des Dreischeibenhauses in die Tiefe abgerutscht war.
Erst nach etwa einer Stunde konnten sie von Höhenrettern der Feuerwehr aus ihrer brenzligen Lage 20 Meter über dem Erdboden befreit werden.
Die beiden Männer waren gerade dabei, Fassadenteile an dem 94 Meter hohen Gebäude zu montieren, als die Gondel an einer Seite in die Tiefe stürzte.
Laut Feuerwehr haben die Männer blitzschnell reagiert und sich sofort an dem Geländer festgeklammert. Obwohl sie mit Gurten gesichert waren, verhinderten sie so vermutlich schwere Verletzungen. Auch die Gondel wurde durch eine Notbremse bei ihrem freien Fall gestoppt.
Da die Rettungskräfte anfangs nicht wussten, ob die Männer ausreichend gesichert waren, wurden zwei Sprungpolster unterhalb der Unglücksstelle aufgebaut. Mit Drehleitern versuchten die Feuerwehrleute anschließend, zu den beiden Monteuren zu gelangen. Doch sie kamen aufgrund der Konstruktion nur bis auf anderthalb Meter an die Gondel heran.
Zwei Höhenretter seilten sich deshalb aus einer Höhe von 94 Metern vom Dach des Hochhauses bis auf 20 Meter ab. Sie sicherten die Männer, die bis zu diesem Zeitpunkt nur an der im steilen Winkel vor der Fassade baumelnden Gondel befestigt waren. Anschließend wurde ein gläsernes Fassadenteil in Höhe der Unglücksstelle geöffnet, um die beiden Opfer in das Hochhaus ziehen zu können. Beide Männer blieben unverletzt.
Wie es zu dem einseitigen Absturz der Gondel kommen konnte, ist bislang unklar. Laut Feuerwehr prüfen derzeit Sachverständige, was die Ursache für das Absinken der Gondel gewesen sein kann.
Die Feuerwehr schaltete die Bühne, von der aus die Arbeiten an der Fassade durchgeführt wurden, stromlos. Vor einer erneuten Inbetriebnahme müsse erst die Ursachenforschung abgeschlossen sein.
Das Wahrzeichen Düsseldorfs wird derzeit saniert und ist eine Baustelle. Die Fenster des Hochhauses bestehen aus einem inneren Fensterflügel und einer festen Verglasung davor, an der die Monteure derzeit arbeiten.