Veedelszüge Bund Deutscher Karneval droht Vereinen
Düsseldorf · Die Tonnengarde und die Quatschköpp dürfen ihren Veedelszug nicht nachholen.
Erst war die Trauer riesig, als am Karnevalssonntag alle Veedeslzüge in Düsseldorf abgesagt wurden. Doch kurze Zeit später gaben erste Vereine schon einen Nachholtermin für ihre Veranstaltungen bekannt. Die Saubande in Gerresheim zieht am 26. April durchs Veedel, die Niederkasseler Tonnengarde holt ihren Zug am 19. April nach und auch die Reisholzer Qutschköpp denken über einen Nachholtermin nach. Doch nun hat sich der Bund Deutscher Karneval (BDK) zu Wort gemeldet und den Vereinen mit Ausschluss aus dem Verband gedroht. Das betrifft zumindest die Tonnengarde und die Quatschköpp, die Mitglied im BDK sind.
In der Erklärung heißt es, dass Karneval ein christliches Schwellenfest sei, das schon seit Jahrhunderten vor dem Aschermittwoch verortet sei und dass jeder allergrößtes Verständnis für die Enttäuschung der Aktiven habe, wenn in einem Jahr ein Umzug komplett ausfallen muss. „Deshalb kann man aber doch nicht einfach Satzungen und Regeln und Beschlüsse außer Kraft setzen. Da es eine Vereinbarung mit den Präsidenten der Landes- und Regionalverbände gibt, dass sich alle an die BDK-Satzung und die Ethik-Charta halten, und dies auch in der überarbeitenden Satzung von allen Mitgliedsvereinen ebenfalls einstimmig beschlossen worden ist, kann das Zuwiderhandeln nur als wissentlich betriebener Selbstausschluss aus dem BDK verstanden werden.“
Vom Düsseldorfer Comitee haben die beiden Vereine dagegen nichts zu befürchten. „Bei uns steht das nicht in der Satzung, von daher fliegt bei uns auch niemand deswegen raus“, sagt Präsident Michael Laumen. 2016 hat das CC übrigens auch den Rosenmontagszug nachgeholt, nachdem er beim ersten Versuch wegen des schlechten Wetters ausgefallen war. Da hat vom BDK allerdings niemand protestiert. Offensichtlich hat man sich nicht getraut, dass Düsseldorfer CC zu sanktionieren. Die Närrischen Schmetterlinge haben den Groll des BDK allerdings schon zu spüren bekommen. Sie flogen vor einiger Zeit aus dem dem Verband, weil sie bei ihrer Herrensitzung trotz Verwarnung leicht bis gar nicht bekleidete Damen auf der Bühne haben auftreten lassen.
Die Tonnengarde sieht der Sache auch entspannt entgegen. „Bei uns entscheidet immer noch unser Vorstand, ob wir den Veedelszug nachholen oder nicht. Und außerdem kann man uns höchstens aus dem Verband schmeißen“, erklärt Dino Conti Mica, Geschäftsführer der Tonnengarde. Die Reisholzer Quatschköpp wollen ihr weiteres Vorgehen am 10. März bei der Versammlung absprechen, sagt Präsident Thomas Kronen.
