Düsseldorf-Gerresheim Bus-Chaos auf der Benderstraße

Die WZ hat sich in den Ersatzbussen umgehört. Die meisten Fahrgäste fühlen sich schlecht informiert.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. „Zum Glück sind Ferien.“ Diesen Satz hört man dieser Tage ein ums andere Mal, wenn man die Gerresheimer nach der Verkehrssituation befragt. Zeitgleich wurden Bender- und Heyestraße für einen Großteil des Verkehrs gesperrt. Nur mit Einbahnstraßenregelungen, Umleitungen und Schienenersatzverkehr geht es hier vorwärts. Dementsprechend genervt sind manche Fahrgäste. Häufig ist es so, dass Menschen in Bus und Bahn möglichst wenig mit den Mitreisenden zu tun haben wollen. Das scheint sich zu ändern, sobald es ein gemeinsames Ärgerthema gibt.

Foto: Melanie Zanin

Kaum haben die Fahrgäste sich hingesetzt, fragt der erste: „Wohin fährt der Bus eigentlich?“ und sofort beginnen die Beschwerden über unzureichende Informationen an den Haltestellen. Tatsächlich steht nur an der Haltestelle Gerresheim Krankenhaus eine Rheinbahnmitarbeiterin bereit, um Fahrgästen zu helfen.

Am Gerresheimer S-Bahnhof ist man darauf angewiesen, sich vorher informiert zu haben, wie die Linie 703 ersetzt wird und wo die Busse die Ersatzhaltestellen haben. Angesprochen auf fehlende Flyer sagt ein Busfahrer: „Das ist doch typisch Rheinbahn.“ Auch von den Busfahrern gibt es häufig kaum nähere Informationen, die nicht die Route betreffen. Die meisten eingesetzten Busse stammen von Fremdfirmen. Dies hat ebenfalls zur Folge, dass in den Fahrzeugen keine Tickets gekauft oder abgestempelt werden können.

„Ich habe schon die Schnauze voll“, sagt Nicole Rajkovic genervt und ergänzt: „Es hat ja gerade erst angefangen.“ Ihre Freundin Natasha findet ähnlich deutliche Worte: „Bisher fährt man total schlecht. Ich habe nicht gesehen, dass einer der Busse mal pünktlich abgefahren ist.“ Sorgen macht sie sich vor allem um die zweite Umbauphase nach den Sommerferien. „Die Kinder können so doch nicht pünktlich zur Schule kommen.“

Etwas Fachwissen braucht man auch an der Haltestelle Gerresheim Rathaus. Denn hier fahren beide Ersatzlinien. Während die Linie A im Ring um die Benderstraße herum fährt, pendelt die Linie B zwischen Gerresheim S und Gerresheim Krankenhaus. Doch selbst wenn man weiß, in welche Linie man möchte, tun sich teilweise noch Probleme auf: „Ich habe zuerst auf der anderen Seite der Kreuzung gewartet. Da ist sonst immer die Ersatzhaltestelle. Dann ist der Bus an mir vorbeigefahren“, berichtet eine Rentnerin. „Man weiß gar nicht, welche Linie wo hält und wann sie abfährt. Ich habe schon mehrere Menschen gefragt, auch Busfahrer. Und keiner weiß Bescheid.“

Es gibt aber auch versöhnliche Stimmen: „Am Anfang ist es eine Umstellung, aber das wird sich in den nächsten Wochen noch einpendeln“, glaubt Werner Beckmann. Zeit genug ist dafür: Die erste Bahn fährt erst wieder in 16 Wochen.