Busfahrer wegen Rauchens angezeigt
Radler will den Fahrer mit Zigarette in der Hand am Steuer gesehen haben.
Düsseldorf. Roland Z. und seine Zigarette trennten nur noch zehn Minuten. Dann endete seine Schicht als Busfahrer und er konnte sich einen Glimmstängel anstecken. „Bei der Fahrt rauche ich nicht“, sagt der 55-Jährige, der seit 28 Jahren bei der Rheinbahn beschäftigt ist. Doch ein Fahrradfahrer, der dem Bus der Linie 835 im September entgegenkam, will Roland Z. genau dabei gesehen haben. Der Radfahrer zeigte den Busfahrer wegen des Verstoßes gegen das Bundesnichtraucherschutzgesetz an. Vor Gericht sahen sich die beiden Männer jetzt wieder.
Doch erst einmal wusste der 56-jährige Mann, der die Anzeige erstattet hatte und nun auf dem Zeugenstuhl Platz nahm, gar nicht, welche seiner zahlreichen Anzeigen vor Gericht verhandelt wird. „Kommt es denn öfter vor, dass Sie Anzeige erstatten?“, fragte der Richter den Mann. Der antwortete: „Definieren Sie oft.“ Im vergangenen Jahr habe er drei Verstöße von Motorrollerfahrern zur Anzeige gebracht, die auf Geh- und Radwegen gefahren seien. Und auch mehrere rauchende Rheinbahnfahrer habe er angezeigt. „Die rauchen ja gerne an den Endhaltestellen“, sagte er.
An den Vorfall im September konnte er sich schließlich doch wieder erinnern: Der Busfahrer hatte seiner Erinnerung nach etwas Weißes zwischen Zeige- und Mittelfinger gehalten. „Wenn da etwas Weißes steckt, dann ist es meistens eine Zigarette“, sagte er. Der Busfahrer bestritt die Vorwürfe. „Da wäre ich schön blöd, wenn ich vor Fahrgästen rauchen würde. Außerdem gibt es Überwachungskameras“, sagte er. Der Richter nannte die Umstände „skurril“ und stellte das Bußgeldverfahren ein.