Düsseldorf CDU kritisiert Geisel wegen Islam-Ausstellung

Wirbel um Broschüre mit befremdlichen Zitaten über Frauen.

OB Geisle wurde von der CDU angegriffen. Die christliche Partei vermisst die kritische Auseinandersetzung mit den Machern der Ausstellung „Eine Reise durch die islamische Zeit“.

Foto: Landeshauptstadt düsseldorf

Düsseldorf. Die gerade zu Ende gegangene Ausstellung „Eine Reise durch die islamische Zeit“ im Rathaus sorgt für politischen Zoff. Die CDU übt in einem offenen Brief scharfe Kritik an OB Thomas Geisel. Grund: In einer Broschüre zur Ausstellung waren befremdliche Sätze über Frauen zu lesen. Die CDU wirft Geisel vor: „Indem Sie die Ausstellung genehmigten, signalisierten Sie im Namen der Stadt Düsseldorf Zustimmung zu sämtlichen dort veröffentlichten Texten.“

In denen hieß es etwa, dass Männer unter Umständen mehrere Frauen heiraten dürften. „Die Ehe einer Frau mit mehreren Männern wäre jedoch eine extreme Belastung, wenn die Frau fortwährend von verschiedenen Männern schwanger würde.“ Weiter: Eine Frau sollte „ihrem Mann eine liebevolle und loyale Partnerin sein und nicht gegen ihn opponieren. Sie soll ihre Natur nicht verleugnen und sich nicht weigern, eine Zeit ihres Lebens ihren Kindern zu widmen, nur, weil ihr vordergründige Freuden und Ziele einer Karriere oder Vergnügungen wichtiger erscheinen“.

Die CDU vermisst die kritische Auseinandersetzung mit den Machern der Ausstellung, der islamischen Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat. CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt: „Sie, Herr Oberbürgermeister, hätten die Ausstellung in einen kritischen Dialog einbetten sollen, um klare weltanschauliche Grenzen zu ziehen.“

Geisel wiederum spielt den Ball im Gespräch mit der WZ zurück. „Ich bedaure, dass die CDU sich nicht mit den Urhebern der Thesen auseinandergesetzt hat.“ Darüber hinaus stellt Geisel klar, dass er das „extrem konservative und auch reaktionäre Familienbild nicht teile“. Das gelte aber auch für die Sexualmoral der katholischen Kirche. Trotzdem würde er keine Ausstellung von Anhängern verhindern. Und nur, weil er das nicht tue, heiße das längst nicht, dass er dadurch Zustimmung signalisiere. „Das Rathaus ist nicht das Propaganda-Büro des OBs.“ Jedoch gebe es auch eine Grenze: Die wäre aus Geisels Sicht erreicht, sobald es um „fundamentalistische und extremistische Inhalte“ gehe. „Aber das war hier nicht der Fall.“ ale