Gesundheit Ultraschall-Geräte auch in Rettungswagen?

Düsseldorf · CDU will mobile Geräte anschaffen, die Feuerwehr ist skeptisch.

Die Politik im Rathaus diskutiert, ob Rettungswagen mit mobilen Ultraschallgeräten ausgestattet werden. Symbolfoto: dpa

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In Rettungshubschraubern sind sie oft bereits Standard: Mobile Sonographiegeräte, mit denen Notärzte per Ultraschall erste Diagnosen erstellen können. Jetzt beantragte die CDU im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, dass die Stadt eine schrittweise Ausstattung auch von Rettungswagen mit den Geräten erreicht. „Bei einem Notfall machen gerade innere Verletzungen den Einsatz dieser Geräte notwendig, ja sie erhöhen in ganz ernsten Fällen auch die Überlebenschancen eines Patienten“, sagte CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt.

Eingesetzt werden können die mobilen Ultraschallgeräte unter anderem zur Untersuchung des Thorax (Brustkorbs), beim Verdacht auf innere Blutungen, auf ein Aneurysma oder eine Thrombose. Gutt verwies auf die Arbeitsgemeinschaft der Notfallmediziner in Nordrhein-Westfalen, die eine möglichst umfassende Ausstattung von Rettungsfahrzeugen mit den Geräten befürwortet und fordert.

Feuerwehr Düsseldorf äußert sich zurückhaltend

Die Düsseldorfer Feuerwehr freilich gab sich einigermaßen zurückhaltend: Ihr neuer Chef, David von der Lieth, sprach von potenziell vielleicht 50 Fällen im Jahr, bei denen der Einsatz überhaupt in Frage komme. Die Sonographie sei zudem eine „exklusiv ärztliche Diagnose“, käme also für Rettungswagen, die „nur“ mit Sanitätern bestückt sind, gar nicht in Frage. Vor allem aber verwies von der Lieth auf das dichte Kliniknetz in Düsseldorf, in dem jeder Notfallpatient sehr schnell in das für ihn richtige Krankenhaus mit aller benötigten Diagnostik gebracht werde.

Unklarheit herrschte bei der Kostenfrage: Während nach CDU-Recherchen ein mobiles Sonographiegerät für rund 5000 Euro zu haben sei, bezifferte von der Lieth den Anschaffungspreis mit einer Preisspanne von 8500 bis 30 000 Euro. Zudem sei die Schulung der Mediziner zeit- und kostenaufwendig, da die meisten Notärzte in Düsseldorf Anästhesisten seien, die in der Ultraschalldiagnostik in der Regel nicht so zu Hause sind. Rüdiger Gutt dagegen berief sich auf die Deutsche Luftrettung, die zweitägige Sonographie-Kurse anbietet und für absolut ausreichend erklärt.

Im Ausschuss im Rathaus wurde die Entscheidung schließlich auf die November-Sitzung vertagt. Für die SPD betonte Udo Figge, man sei prinzipiell nicht abgeneigt, solche Ultraschallgeräte für Rettungswagen anzuschaffen, benötige aber zunächst noch mehr Fakten, wie notwendig sie in einer Stadt wie Düsseldorf tatsächlich seien.