Chaos-Tour mit Windrad: "Es war dunkel, ich war auf der falschen Spur"

Der 33-Jährige, der seinen Schwertransporter am Mittwoch am Mörsenbroicher Ei festgefahren hatte, äußert sich zum Vorfall. Das Trasnportunternehmen nimmt seinen Mitarbeiter in Schutz.

Der 80 Tonnen schwere Transporter kam mit seiner Ladung am Mörsenbroicher Ei nicht weiter.

Foto: E. Voltea

Düsseldorf. Die Autofahrer im Düsseldorfer Norden mussten am Mittwoch viel Geduld mitbringen. Gegen 5 Uhr hatte sich auf dem Nördlichen Zubringer ein Schwertransporter festgefahren. Der 33-jährige Fahrer aus dem Emsland war in einem Konvoi mit zwei weiteren Lkw unterwegs, die drei knapp 60 Meter lange Rotorblätter über die A 52 transportierten.

Erst als die Polizei nach Stunden eine Ampelanlage abmontierte, konnte der Schwertransport weiterfahren.

Foto: E. Voltea

Während die Kollegen wie geplant auf die A 44 fuhren, verpasste der 33-Jährige die richtige Ausfahrt. „Es war dunkel. Ich war am Kreuz Düsseldorf-Flughafen auf der falschen Spur. Als ich das merkte, war es zu spät“, sagte der Fahrer gegenüber dem Express. In der Rechtsabbiegerspur am Ende des Zubringers habe er sich dann in der Kurve festgefahren.

Fortsetzen konnte der 33-Jährige seine Tour erst, nachdem die Stadt eine Ampel abmontiert hatte. Polizisten lotsten den Fahrer im Anschluss auf die Grashofstraße. „Er hatte sein Zeitlimit überschritten und musste dort deshalb erst einmal eine Weile stehenbleiben“, sagt Holger Odenthal vom Amt für Verkehrsmanagement. Gegen 11.45 Uhr ging es für den 80-Tonner dann mit Polizei-Eskorte weiter in Richtung Seestern und zurück auf die Autobahn.

„Wir haben den Streckenabschnitt vorher geprüft“, sagte Susanna Heusgen von der Polizei. Der Fahrer bekomme jetzt eine Anzeige wegen Auflagenverstoßes. Denn die Route eines Schwertransporters ist genehmigungspflichtig. Weicht der Fahrer von der vorgegebenen Strecke ab, begeht er eine Ordnungswidrigkeit. Für die Kosten des Ampelauf- und -abbaus durch die Stadt, die Transportbegleitung durch die Polizei und den Flurschaden — ein beschädigtes Straßenschild — muss wohl das Unternehmen aufkommen.

Der 33-Jährige war für das Subunternehmen einer Spedition mit Sitz in NRW unterwegs. Die Spedition hat sich unter anderem auf den Transport von Flügeltechnik spezialisiert. Ausführlich wollte sich das Unternehmen gestern zu dem Vorfall nicht äußern. „Am Lenkrad sitzt ein Fahrer und der kann Fehler machen“, hieß es von Seiten der Geschäftsführung.

Der Transporter hat am Mittwoch für Stunden den Berufsverkehr blockiert. Richtung Innenstadt hatten sich zeitweise bis zu sieben Kilometer Stau gebildet — auch auf der A 52 staute es sich bis zum Vormittag zwischen Tiefenbroich und Mörsenbroicher Ei auf rund sechs Kilometern. Der 33-Jährige wollte nach dem Vorfall die Raststätte Cloerbruch ansteuern. Dort sollte ihn laut Odenthal ein anderer Fahrer ablösen und die Tour dann fortsetzen.