Charity-Gala im Areal Böhler Benefiz-Abend will Zeichen der Hoffnung setzen
Düsseldorf · Bei einem emotionalen Benefiz-Abend in der Alten Federnfabrik wurden kleine und große Hilfs-Organisationen gefeiert.
Bei dieser Gala ging es nicht um Glanz und Gloria, sondern um Umwelt- und Klimaschutz, Kinder in Not, Verfolgung und Flüchtlinge – um kleine und große gute Taten. Ob Fußball- oder Rockstar, Friedensnobelpreisträgerin oder Bildungs- und Müllsammel-Initiatorin – sie alle wollen etwas bewegen, sehen sich als „Schallverstärker“ für diejenigen, die ansonsten nicht gehört werden. „Wir wollen Hoffnung geben, denn das bedeutet Wandel. Wir wollen Stütze sein, Lebensfreude schenken und Herzenswünsche erfüllen“, sagte Toni Kroos. Vor sieben Jahren hat der Fußballstar gemeinsam mit seiner Frau Jessica seine Stiftung gegründet, die sich um schwerkranke Kinder und deren Familien kümmert (darunter das Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf).
Inzwischen ist der Vater von drei Kindern auch einer der Botschafter der Deutschen Postcode Lotterie, die 30 Prozent ihrer Einnahmen an Projekte und Menschen spendet, die vor allem die Welt zu einem besseren Ort machen wollen – allein 2021 ging die Rekordsumme von fast 50 Millionen Euro an mehr als 900 Projekte in Deutschland. Und natürlich war Toni Kross auf der Bühne dabei, als erstmals nach der Pandemie wieder mit 400 Gästen unter dem Motto „Sharing Hope“ so viel gemeinnütziges Engagement gefeiert wurde.
Neben Vertretern der geförderten Organisationen, den Botschaftern Katharina Witt und Kai Pflaume, waren auch die Unterstützer der weltweit drittgrößten Soziallotterie (mit Wurzeln in den Niederlanden), Peter Maffay und Michael Patrick Kelly, nach Düsseldorf gereist. Der Sänger und Friedensaktivist Kelly kam sogar mit Band und heizte mit den Hits „Blurry Eyes“ und „Beautiful Madness“ zum Finale ein.
Ein besonders starkes Zeichen der Hoffnung und des Mutes ging von der internationalen Botschafterin der Postcode Lottery Group Nadia Murad aus. Die Friedensnobelpreisträgerin und UN-Sonderbotschafterin für die Würde der Opfer von Menschenhandel ist eine Fürsprecherin für Überlebende von Völkermord und sexueller Gewalt. 2014 wurde die damals 21-Jährige vom IS verschleppt. Seit ihrer Flucht erzählt sie ihre Geschichte und setzt sich mit ihrer „Nadia‘s Initiative“ ein für Überlebende sexueller Gewalt. In ihrer bewegenden Rede prangerte sie zudem an, dass diese auch im Ukraine-Krieg eingesetzt wird, „als eine Kriegstaktik, die so alt ist wie die Welt“. Es gab viele Überraschungen und dicke Schecks in goldenen Umschlägen an diesem Abend. Weil die Einnahmen der Soziallotterie wachsen, konnten sich sogenannte Postcode Partner erstmals über einen Geldregen von zwölf Millionen Euro freuen. Denn die Summe, die die Organisationen wie Sea Watch, Greenpeace, SOS-Kinderdorf und UN-Flüchtlingshilfe erhalten, „ist nicht an einzelne Projekte gebunden. Sie zahlen auf das größte und wichtigste Projekt ein: den Erhalt unseres Planeten“, so die Vorsitzende der Geschäftsführung, Friederike Behrends. Aus Düsseldorf waren neben Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, den Bürgermeistern Josef Hinkel und Clara Gerlach auch einige Geförderte unter den Gästen: Victoria Blocksdorf, Gründerin von Rhine Cleanup, und Sabine Tüllmann. Die Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung war 2019 mit dem „Traumtaler“ und 500 000 Euro für das Projekt „Grüne Schulhöfe“ bedacht worden.