Großzügiges geschenk Coronavirus: Düsseldorfer Jacques Tilly verschenkt 2000 Atemmasken
Egoismus, Ignoranz, Aggressionen: Die Panik wegen des Coronavirus bringt derzeit die schlechtesten Eigenschaften der Menschen zum Vorschein. Gut, dass es auch anders geht.
Düsseldorfs Karnevalskünstler Jacques Tilly ging jetzt mit gutem Beispiel voran. Gemeinsam mit Alexis Jeremias von der Lueg-Apotheke sorgte er für ein kleines Oberkasseler „Maskenmärchen“.
Atemschutzmasken – als die Hamsterkäufe begannen, waren sie als erstes aus. Leidtragende sind seitdem vor allem die Arztpraxen. Im Gegensatz zu den meisten Menschen sind die Masken für die Mediziner dringend notwendig, um den Betrieb ihrer Praxis und damit auch die Versorgung der Bevölkerung aufrecht zu erhalten. „Als ich im Express las, dass mein Nachbar Alexis Jeremias wie alle Apotheker unserer Stadt keine Masken mehr hat, hat mich das geschockt“, sagt Jacques Tilly. „Als ich dann noch im TV sah, dass diese Atemschutzmasken mittlerweile für zwischen 20 und 50 Euro auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden, habe ich mich darüber sehr geärgert. Und dann fiel mir etwas ein.“
Jacques Tilly fuhr in seine Wagenbauhalle und sah sich dort in seinem Materiallager um. Und stieß auf rund 2000 gut in Kartons verpackte Atemschutzmasken. „Die hatten sich bei uns angesammelt. Wir brauchen ja immer wieder mal diese Masken, wenn wir zum Beispiel die Karnevalswagen mit Farbe besprühen.“
Jacques Tilly lud sämtliche Kartons in einen Lkw, fuhr bei der Lueg-Apotheke vor. Dort staunte Alexis Jeremias nicht schlecht: „Da stand Jacques Tilly mit einer ganzen Wagenladung Atemschutzmasken und lud einen Karton nach dem anderen aus“, sagt der Apotheker. „Er meinte, jetzt nach Karneval bräuchte er die sowieso erstmal nicht mehr. Wenn ich etwas damit anfangen könne, würde er mir die Masken schenken.“
Oberkasseler Apotheker versorgt damit 20 Arztpraxen.
Und ob Alexis Jeremias etwas damit anfangen konnte: „Ich fuhr sofort los, verteilte die Kartons an die umliegenden Arztpraxen. Jeder bekam 100 Stück.“ An der Reaktion der Ärzte und Mitarbeiter bemerkte der Oberkasseler erst, wie nötig die Arztpraxen die wichtigen Masken hatten. Jeremias: „Viele hatten wirklich Tränen in den Augen, konnten es kaum fassen. Da habe ich gemerkt, wie dicht die Praxen vor der Schließung standen, weil ihnen die Schutzmasken ausgegangen waren.“ Mittlerweile sind alle Masken verteilt – natürlich kostenlos. Obwohl es sich gelohnt hätte: Auf dem Schwarzmarkt hatten die Masken einen Wert von mindestens 50.000 Euro. cs