Jeder hat einen, aber darüber geredet wird nicht so gerne. Der Darm – er ist so etwas wie ein Tabu-Organ. Das will man anlässlich des Darmkrebsmonats März auch an der Düsseldorfer Uniklinik (UKD) ändern, gehört Darmkrebs doch zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen in Deutschland, wobei Männer häufiger davon betroffen sind als Frauen. Für einen Aktionstag am Samstag, 25. März, hat man sich am UKD etwas Besonderes einfallen lassen.
Höhepunkt ist ein mehr als sieben Meter langes Darmmodell, ein Darmspiegelungs- und ein Operations-Simulator, an denen Besucher ihr Geschick ausprobieren können. „Mit dem übergroßen, betretbaren Modell haben wir die Chance, den Menschen dieses Organ nahe zu bringen und auf verschiedene Möglichkeiten der Vorsorge und Behandlung hinzuweisen“, sagt Professor Tom Lüdde, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie.
Am OP-Simulator können Besucher die Arbeit der UKD-Operateure kennenlernen und sich darin ausprobieren. „Das ist nicht nur unglaublich spannend, wir hoffen auch, Menschen auf diese Weise Verunsicherungen und Ängste vor Operationen nehmen zu können“, sagt Professor Krieg, leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie.
Ein wichtiges Anliegen des Aktionstags, der von 14 bis 18 Uhr im Foyer des Zentrums für Operative Medizin II/ZOM II stattfindet, ist es aufzuklären und einen direkten Austausch zu ermöglichen. „Wir möchten mit dieser Veranstaltung auf die Früherkennung und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten – auch in fortgeschrittenen Stadien – am UKD hinweisen. Uns ist es ein wichtiges Anliegen Patienten ein Forum zu bieten, um direkt mit uns in Kontakt treten zu können“, sagt Alexander Mertens von der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, der die Veranstaltung organisiert. Der Darmkrebstag sei eine offene Veranstaltung, die sich an Betroffene, Angehörige und Interessierte gleichermaßen richte.
Vorträge der beteiligten Kliniken runden das Programm ab. Anschließend stehen die Referenten auch für Fragen bereit. Vor Ort werden Selbsthilfegruppen präsent und ansprechbar sein.
„Mit dabei sind zum Beispiel auch Menschen mit einem Stoma – also einem künstlichen Darmausgang. Gemeinsam wollen wir über Darmerkrankungen und insbesondere den Darmkrebs sprechen und auch Stigmata, die leider immer noch mit einigen Darmerkrankungen verbunden sind, abbauen“, sagt Christoph Roderburg, leitender Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie an der Düsseldorfer Uniklinik.