Museumsnacht Das bietet die erste Düsseldorfer Kindermuseumsnacht

Düsseldorf · Acht städtische Museen in Düsseldorf haben für den 31. Januar ein umfangreiches Programm zusammengestellt – nicht zufällig am Tag der Zeugnisvergaben.

Einblick in einen Workshop für Kinder im Theatermuseum. Das Haus nimmt ebenfalls an der Kindermuseumsnacht teil.

Foto: Merle Forchmann

Abends, wenn es schon dunkel ist, einen Ort zu besuchen, der normalerweise schon geschlossen hat, ist nicht nur für Kinder ein Abenteuer. Das zeigt der große Andrang bei der jährlich stattfindenden Nacht der Museen im April. Am kommenden Freitag, 31. Januar, öffnen in Düsseldorf deshalb zum ersten Mal die acht städtischen Museen von 18 bis 22 Uhr ihre Pforten: Bei der ersten Kindermuseumsnacht erwarten die jungen Besucher im Alter zwischen 5 und 12 Jahren zahlreiche Aktionen, unter anderem Taschenlampenführungen, Workshops und Lesungen.

Entstanden ist die Idee zu einer Kindermuseumsnacht im Rahmen der Familienaktion „Ab durch Raum und Zeit“. An sieben Sonntagen im Oktober und November konnten Familien mit Kindern die acht städtischen Museen kostenfrei besuchen. „Dabei haben wir gemerkt, dass Familien das Bedürfnis haben, gemeinsam etwas zu erleben“, sagt Karin Woyke vom Filmmuseum. Die Aktionen sind deshalb so gestaltet, dass sie sich sowohl für Kinder eignen als auch für Erwachsene interessant sind. „Zwei Aspekte stehen dabei im Vordergrund: die kulturelle Bildung und der Spaß“, sagt Kulturdezernent Hans-Georg Lohe.

Wie von Planet zu Planet geht es von Museum zu Museum

Die Kindermuseumsnacht ist von den Machern wie eine Reise durch das All gestaltet. Unter dem Motto „Ab durch Raum und Zeit“ können sich die Kinder von Planet zu Planet, das heißt von Museum zu Museum bewegen. Ergänzt wird die Tour durch eine intergalaktische Schatzsuche, die durch alle Museen führt. Bei den Taschenlampenführungen in den einzelnen Häusern können die Teilnehmer Sticker der Museumsplaneten suchen und ihre Schatzkarte vervollständigen. Im Mittelpunkt des Programms stehen die zahlreichen Mitmachaktionen, die den ganzen Abend fortlaufend angeboten werden.

Ziel der Kindermuseumsnacht sei es, zum Verweilen einzuladen. Der Termin sei bewusst gewählt: „Am 31. Januar ist Zeugnistag in NRW“, sagt Anne Blankenberg vom Theatermuseum. „Das ist für manche ein Grund zu feiern, andere wollen dann lieber abtauchen.“ Deshalb beschränken sich die Veranstalter auf die acht städtischen Museen. „Es soll sich keiner gehetzt fühlen, weil er Angst hat, etwas zu verpassen“, sagt Blankenberg. Wer in den vier Stunden der Museumsnacht nicht alle Sticker der Museumsplaneten findet, kann an den kommenden Familiensonntagen weitersuchen.

Angesichts des Programms wird der eine oder andere vielleicht doch in Hektik geraten: Im Filmmuseum können Kinder Teil eines Space-Zeichentrickfilms werden oder sich in einer Green-Box unsichtbar machen. Am Goethe-Museum landen kleine und große Besucher in magischen Welten. Kinder können hier als Hexen und Zauberer verkleidet, Schattenriss-Selfies machen. Das Heinrich-Heine-Institut rückt neben Heinrich Heine auch die Musikerin Clara Schumann in den Mittelpunkt. Frederike Möller spielt auf dem wohl kleinsten Klavier der Welt, während Kinder Schreibfedern und Laternen gestalten können.

Im Hetjens-Museum können junge Besucher mit Taschenlampen ausgerüstet das Geheimnis des „weißen Goldes“ lüften. In der Mahn- und Gedenkstätte wandeln Kinder ab acht Jahren auf den Spuren zweier junger Düsseldorfer der 1930er Jahre und werden dort von ihren abenteuerlichen Reisen bis zum Polarkreis erfahren. Für Mutige eignet sich die Führung im Schifffahrt-Museum durch die beiden unteren Gewölbe des Schlossturms. Im Schein der Taschenlampe erfahren die Besucher von Hochwasserkatastrophen, versunkenen Schiffen und Zollburgen am Rhein.

Im Stadtmuseum erwartet die Gäste eine Zeitreise mit allen Sinnen: Von Kostproben aus dem Mittelalter über eine intergalaktische Raumstation, in der Kinder Buttons kreieren können, bis zu Büchern der Gegenwart. Im Theatermuseum wird ein Sockenpuppenworkshop angeboten, bei dem die Teilnehmer ihre eigene Handpuppe basteln. Angesichts des Programms der ersten Kindermuseumsnacht ist sich Kulturdezernent Hans-Georg Lohe sicher: „Das wird eine spannende Nacht werden.“