Das war ein guter Tag für Düsseldorf
Endlich gibt es einen Beschluss für das neue Gaskraftwerk
Düsseldorf. Hand aufs Herz: Finden Sie viele Nachrichten nicht auch manchmal einfach nur grässlich ermüdend? Da wird irgendetwas projektiert und diskutiert, wogegen irgendwer protestiert. Die Argumente wogen hin, sie wogen zurück. Es wird vermittelt. Vor lauter „Sowohl als auch“ weiß irgendwann niemand mehr, was eigentlich richtig und was falsch ist. Ja, Demokratie ist mühsam. Aber manchmal kommt auch was richtig Gutes bei raus. So wie jetzt Auf der Lausward. Für diesen Standort hatten die Stadtwerke erst einen Kohleblock geplant, waren damit aber an einer breiten, politischen Allianz gescheitert. Zwei Jahre später sind jetzt die Würfel für das Alternativ-Projekt gefallen — und es gibt Jubel von allen Seiten.
Auch dieser Weg war mühsam, aber er hat sich gelohnt: Denn das Ja zum Bau des Gaskraftwerks macht viele zu Gewinnern, aber niemanden zum Verlierer. Vor allem ist das Kraftwerk ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Durch die Kraftwärmekopplung kann ein rekordverdächtiger Wirkungsgrad erreicht werden. Gleichzeitig bietet es die komplementäre Energieversorgung zu den erneuerbaren Energien: Es kann flexibel hoch und runter gefahren werden und dadurch Lastschwankungen problemlos ausgleichen. Als Brückentechnologie seien Gaskraftwerke „unverzichtbar“, sagen sogar Umweltschützer. Dass das Kraftwerk in der Nähe von dichter Wohnbebauung steht, wäre bei Kohle wegen der Geruchs- und Staubentwicklung ein Nachteil gewesen, für ein leises und emissionsarmes Gaskraftwerk ist es ein Vorteil — nur dadurch lohnt sich die Kraftwärmekopplung. Die Anwohner können also zufrieden sein. Und nicht zuletzt auch die Mitarbeiter: Denn die Entscheidung für den Neubau bedeutet auch ein Bekenntnis von EnBW zur Düsseldorfer Beteiligung. Die Stadtwerke haben eine Zukunft — und das ist gut für die ganze Stadt. Am Freitag war wirklich ein guter Tag für Düsseldorf.