Düsseldorf Der neue Seeadler macht den Unterbacher See sicherer

Die DLRG sichert den Unterbacher See ab sofort mit einem neuen Motorrettungsboot ab. Am Samstag wurde es getauft.

Foto: Nikolas Golsch

Düsseldorf. Als 2013 ein norwegischer Junge im Unterbacher See ertrank, saß der Schock bei den Verantwortlichen tief. „Da wurde die Idee geboren, wieder ein Rettungsboot anzuschaffen“, sagt Ilse Lichtenauer, Vorsitzende der Erkrather DLRG-Ortsgruppe. Das gab es in der Vergangenheit zwar schon, seit 2008 aber war ausschließlich der Zweckverband für die Sicherheit auf dem Gewässer verantwortlich. Die alten Boote der DLRG waren nicht mehr im Einsatz und wurden nacheinander verschrottet oder weiterverkauft.

Am Samstag wurde nun das neue Motorrettungsboot feierlich eingeweiht, gesegnet und anschließend auf den Namen „Seeadler“ getauft. Den trugen auch schon die älteren Modelle. Alles an dem Boot ist eine Sonderanfertigung und speziell auf den Unterbacher See zugeschnitten. Die rote Außenschale ist aus Kunststoff — ein entscheidender Vorteil gegenüber den Vorgängermodellen: „Das waren praktisch Holzschalen“, erklärt Lichtenauer.

Ein weiterer Vorteil: Am Bug ist das Motorboot mit einer Klappe versehen. Durch die können bewusstlose Personen einfach in das Innere des Bootes hineingezogen werden. Bisher musste immer einer der Rettungsschwimmer ins Wasser springen und der Verletzte anschließend über die Reling gehievt werden. Zwei bewusstlose Personen finden im Inneren Platz.

Bis das Boot aber am Samstag vor der versammelten Presse und den Ehrengästen aus Erkrath und Düsseldorf zum ersten Mal seine Runden über den See drehen konnte, war es ein weiter Weg. Denn eigentlich dürfen Gewässer wie der Unterbacher See von Motorbooten dieser Größenordnung überhaupt nicht befahren werden. Noch dazu kommt, dass der „Seeadler“ mit 15 PS viel Kraft hat. „Wir hatten die Sponsoren letztendlich schneller gefunden, als eine Ausnahmegenehmigung“, sagt Ilse Lichtenauer. 38 000 Euro hat das Rettungsboot gekostet, finanziert wurde diese Summe von der Stiftung der Kreissparkasse Düsseldorf. Im vergangenen Jahr aber lag dann auch endlich die Genehmigung der Landschaftsschutzbehörde vor — und das Boot samt Verbrennungsmotor konnte in Auftrag gegeben werden.

Über eines waren sich am Samstag alle Gäste einig: „Hoffentlich wird das Boot nicht zum Einsatz kommen müssen“, sagte Düsseldorfs Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. „Wie bei einer Versicherung ist man aber doch froh, dass man sie hat.“ Neben der Absicherung solle das Motorboot aber auch die Arbeit der Lebensrettungsgemeinschaft attraktiver machen. „So ein Boot hat auch Anziehungskraft“, sagt Lichtenauer.

Fahren darf der Seeadler auch auf dem Rhein. Und auch dort soll er seinen Dienst in Zukunft verrichten, vor allem zu Ausbildungszwecken.