Winterschlussverkauf in Düsseldorf Der Schlussverkauf ist schon gestartet
Sale, Winter-Sale, Finale-Sale, WSV, Winterschlussverkauf:Drei von vier Händlern locken jetzt mit Rabatten.
Sale. Mal in riesigen Lettern, mal dezent, mal mit Prozentzeichen, mal ohne, rote Preisschilder, durchgestrichene Preise — der Schlussverkauf ist in den meisten Geschäften derzeit nicht zu übersehen. Auch zahlreiche Prospekte versprechen den Superstart, den Frühbucherrabatt oder schlicht den „WSV“. Obwohl der Winterschlussverkauf offiziell abgeschafft wurde.
„Der WSV ist bei den Kunden sehr präsent“, sagt Anne Linnenbrügger-Schauer. Die Sprecherin des Handelsverbands NRW in Düsseldorf erklärt, dass der Schlussverkauf seit 2004 nicht mehr reglementiert ist, „entsprechend haben ihn die Händler verlängert“. Obwohl er inoffiziell erst ab dem 30. Januar läuft und dann 14 Tage.
Doch die Preise purzeln bereits direkt nach Weihnachten. Da werde regelrecht eine Dramaturgie aufgebaut, die Händler fangen mit niedrigen Nachlässen an, beim Finale-Sale gebe es dann oft auch 70 Prozent Rabatt, sagt Linnenbrügger-Schauer.
In der Tat wird bereits jetzt die Neuware zum Flohmarktpreis angeboten. Röcke für 3 und 4 Euro, Pullis für 5, Blusen für 8 und Jeans für 10 Euro. Das Konzept des Handels: Über die reduzierte Ware wollen viele Geschäfte zeigen, was sie außer dem Sale sonst noch zu bieten haben.
So sind auch viele Düsseldorfer gestern in Einkaufslaune. Die meisten haben noch Urlaub und nutzen die Zeit, vielleicht ein günstiges Teil zu ergattern. So wie die junge Lena, die sich freut: „Ich habe wirklich einen Schnapper gemacht.“ Gekauft hat sie gerade ein T-Shirt für 5 Euro, das zuvor 10 Euro kosten sollte.
Doch nicht nur bei der Bekleidung purzeln die Preise. Parfümerien werben mit dem Beauty-Sale, Handy-Anbieter mit dem „Neujahrsspecial“ und sogar auf Matratzen gibt es zurzeit 50 Prozent Rabatt. „Der Schlussverkauf ist durchweg für die Händler attraktiv“, sagt Anne Linnenbrügger-Schauer. Laut Umfragen des Handelsverbandes NRW beteiligen sich 75 Prozent aller Händler durch alle Branchen hindurch inzwischen am Schlussverkauf. Die Expertin selbst jedoch ist in diesen Tagen nicht auf Schnäppchenjagd: „Ich mach mich da nicht abhängig.“ Sie kaufe eben, wenn sie etwas benötige.
„Brauche ich dieses Produkt?“ Das ist die Frage, die man sich trotz günstiger Preise als erstes stellen sollte, rät dann auch Georg Tryba, Sprecher der Verbraucherzentrale NRW. Und er empfiehlt den Kunden bei aller Werbung: „Bleiben Sie ruhig. Lassen Sie sich nicht blenden von Rabatten.“
Wer beispielsweise einen Fernseher kaufen wolle, sollte den vermeintlich günstigen Preis stets über mindestens zwei Suchmaschinen im Internet überprüfen. Man werde feststellen, dass es billigere Angebote gibt. Und man sollte sich in unabhängigen Tests Infos zum gewünschten Produkt durchlesen.
Auch per E-Mail locken viele Händler jetzt zum Jahreswechsel mit günstigen Angeboten. Gerne befristen sie die Rabatte auch auf einen Tag oder wenige Stunden. „Man sollte sich nicht unter Druck setzenlassen“, rät Georg Tryba den Verbrauchern. Und wer den Online-Kauf bereue, sollte diesen entweder direkt stornieren oder sein 14-tägiges Widerrufsrecht nutzen.
Und ein letzter Tipp des Experten von der Verbraucherzentrale: „Man sollte die Augen aufhalten, Schnäppchenzeit ist immer.“