Der Spaziergang: Klassiker neu entdeckt

Eine Stadt im Schlendermodus: Der Sonntagsspaziergang ist bei Familien und jungen Leute wieder sehr beliebt.

Einmal nicht auf die Uhr sehen, einfach drauflos schlendern. Den Blick schweifen lassen ins Grün, auf schöne Häuser, zum Wasser. Zeit mit Freunden und der Familie verbringen, ohne große Pläne und Aktivitäten. Eine Stadt im Bummel- und Trödelmodus.

Foto: Sergej Lepke

In einer geschäftigen Stadt wie Düsseldorf ist der klassische Spaziergang besonders beliebt, längst nicht nur bei der älteren Generation. Vor allem viele junge Leute haben ihn als perfekten Ausgleich zum Arbeitsstress wiederentdeckt. Die WZ ist mitgeschlendert.

Parks und die Promenade am Rheinufer sind auch an diesem Sonntagnachmittag voll, aber auch durch die Stadt lässt es sich gut flanieren. „Es ist einfach die beste und einfachste Möglichkeit, Zeit mit der Familie zu verbringen“, sagt Jessica Jänsch. Unter der Woche sind sie und ihr Mann mit ihren Berufen und ihren zweijährigen Zwillingen voll im Einsatz. Umso mehr genießen sie die Entschleunigung bei einem Sonntagsspaziergang — sie sind unterwegs, wann immer es geht.

Das gemächliche Schlendern der Erwachsenen lässt sich mit aufregenden Eindrücken für die Kinder kombinieren. Die Fahrt der verschiedenen Boote auf dem Rhein mitverfolgen, die Vögel beobachten, einen Luftballon geschenkt bekommen — für die Kleinen ist immer etwas los. „Auch für uns ist es mal etwas anderes, wir kommen raus. Am Rhein kommen Urlaubsgefühle auf“, erklärt Christian Jänsch.

Miriam und Mirko Schöps sind hingegen gern aktiv, auf dem Rad zum Beispiel. Aber für ihre Familie ist der Spaziergang eine ideale Freizeitbeschäftigung, wie sie sagen. Ihre Kinder, Anna und Otto, tollen gern herum — so wie viele andere Kinder auf den Wiesen am Rhein oder in Parks. „Wir wohnen in der Nähe, bei schönem Wetter bietet sich es an, hier unterwegs zu sein“, sagt Miriam Schöps.

Evelyn Meißner geht gerne an den Rhein, ist aber auch immer wieder in anderen Parks in Düsseldorf unterwegs. „Als Spaziergänger hat man in der Stadt viele Möglichkeiten“, sagt sie. Sie genießt das viele Grün, liebt Entdeckungstouren durch die Natur, immer zusammen mit der Familie. Ein beliebtes Ziel ist für sie der Südpark. Während es am Rhein an einem schönen Tag manchmal richtig voll ist, verteilen sich hier die Menschen auf Spazierwegen und Wiesen. Die Anlage mit geschwungenen Pfaden, den verschiedensten Gewächsen und Gewässern bietet Abwechslung.

Genau das sucht auch Stefan Rüdiger. Mit Studium und Arbeit hat er meist viel um die Ohren. „Wenn ich mal frei habe, dann ist Spazieren genau das Richtige — sich einfach mal treiben lassen, abschalten.“ Mit Vivien Fröhler schlendert er dann gern durch die Straßen der Stadt, geht mit offenen Augen durch die Viertel, lernt sie neu kennen. Nur Ziele müssen sein, zum Beispiel eine seiner liebsten Eisdielen oder ein Restaurant. „Spazieren ist wie nichts tun.“ Egal wie alt man ist, es gibt nichts Besseres, um sich zu erholen.