Ehrenamtliches Engagement in Düsseldorf Bilker Kleiderkammer startet neu

Bilk · Das Geschäft Bilka, das bis zum Sommer 2019 an der St.-Bonifatius-Kirche beheimatet war, hat nun einen neuen Standort.

Starten mit der Kleiderkammer durch: Ursula Balkhausen, Angela Klaus und Gerda Mühl mit Sarah Steier vom Caritasverband (v. l.).

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Gut erhaltene Klamotten zum kleinen Preis – das verspricht die Kleiderkammer Bilka in der Witzelstraße. Das Geschäft ist ein ehrenamtliches Projekt der Caritas und wird von den Rentnerinnen Gerda Mühl, Ursula Balkhausen und Angela Klaus betrieben. Nach einem monatelangen Hin und Her aufgrund der Corona-Regeln freuen sich die drei, endlich den regulären Betrieb aufnehmen zu können.

Ein Blick durchs Schaufenster zeigt bereits das umfangreiche Angebot an Kleidung, das in dem kleinen Laden verkauft wird. Fein säuberlich nach Größen sortiert, in Kisten gestapelt und in Regalen platziert befinden sich die Kleiderspenden, die in den vergangenen Wochen eingetrudelt sind. „Das Schöne an unserem System ist, dass die Leute reinkommen, die Kiste mit ihrer Größe sehen und diese nehmen. Sie müssen gar nicht lange suchen. Meistens finden sie dann auch etwas Passendes“, erzählt Angela Klaus.

Das Prinzip der Kleiderkammer ist einfach: Während sich die einen über preiswerte Anziehsachen freuen, spenden die anderen nicht mehr benötigte Klamotten, die ansonsten vielleicht im Altkleidercontainer gelandet wären. Auch Spielzeug, Tornister und Schuhe befinden sich im Repertoire der Bilka. Schuhe gibt es so zum Beispiel ab 3,50 Euro, Hosen ab vier Euro. Inhaber des Düsselpasses erhalten zudem eine zusätzliche Ermäßigung.

„Wir wollten ein Angebot für alle schaffen“, sagt Gerda Mühl. Bei den Spenden würden sie besonders darauf achten, dass diese frei von Löchern, Rissen oder Ähnlichem sind, erklären die drei Betreiberinnen. „Manche versuchen leider auch, ihren Ramsch abzugeben, aber da machen wir nicht mit.“

Mit dem Laden in Bilk starten die drei Frauen einen zweiten Anlauf. Kennengelernt haben sie sich in der Kleiderkammer der St.-Bonifatius-Kirche. Bis zum Sommer 2019 leiteten sie diese in den Räumlichkeiten der Pfarrgemeinde, mussten das Geschäft jedoch aufgrund von Eigenbedarf schlussendlich aufgeben. Die Suche nach einem neuen Ladenlokal gestaltete sich schwierig, umso glücklicher waren die Rentnerinnen, als ihnen ein Gemeindemitglied die Räumlichkeiten in der Witzelstraße anbot.

Neben 28 Ehrenamtlichen, die regelmäßig im Tagesgeschäft mit anpacken, war von Anfang auch Sarah Steier vom Caritasverband eine große Unterstützung. „Ich helfe bei Formularen und kümmere mich um ein Hygienekonzept“, erklärt diese. Zwar betreiben Gerda Mühl, Ursula Balkhausen und Angela Klaus die Kleiderkammer eigenständig, die Caritas unterstützt den Laden jedoch und zahlt so zum Beispiel auch die Nebenkosten.

Seit Juni hat die Bilka offiziell eröffnet, der Mietvertrag steht jedoch bereits seit November. Die Eröffnung musste schlussendlich aufgrund des Lockdowns jedoch noch etwas nach hinten verschoben werden. So wurden die ersten zehn Euro erst im Februar eingenommen, mit Click & Collect hielten sie sich dann die nächsten Monate über Wasser. Mittlerweile ist das Geschäft ins Rollen gekommen. „Wir bekommen jetzt sehr viele Spenden“, sagt Angela Klaus. „Für wenig Geld kann man sich somit was Schönes leisten.“

Info Die Bilka, Witzelstraße 32, hat am Montag und Samstag von 11 bis 14 Uhr geöffnet, sowie am Mittwoch von 16 bis 19 Uhr. Kleiderspenden können vorab angemeldet werden unter bilka2021@web.de