Die guten Geister der Spielplätze
Paten betreuen rund 60 von 451 Plätzen. Die WZ stellt zwei von ihnen und ihr Engagement vor.
Düsseldorf. Auch wenn seine eigenen Kinder, beide Mitte 20, schon lange aus dem Sandkastenalter raus sind: Für Klaus Backhaus sind Spielplätze nach wie vor eine Herzensangelegenheit. Der Familienvater aus Eller engagiert sich ehrenamtlich als Spielplatzpate. „Etwa alle zwei Wochen schaue ich auf ,meinen’ Plätzen nach, ob alles in Ordnung ist.
Dass die Spielgeräte sicher sind und der Platz in einem sauberen Zustand ist. Ich spreche Leute an, die ihren Müll nicht entsorgen“, erklärt Backhaus, der die Patenschaft für gleich sechs Plätze, darunter jene am Gertrudisplatz und am Bingener Weg, übernommen hat. Rund 60 Plätze in der Stadt werden derzeit auf diese Art betreut - insgesamt gibt es 451.
„Ziel des Projekts ist es, dass Menschen Verantwortung übernehmen für einen Spielplatz, dass sie als Ideengeber und Vermittler zwischen Besuchern und Behörden fungieren“, erklärt Birgit Reimers vom Jugendamt. „Sie sind quasi die guten Geister der Spielplätze.“ Es gehe nicht darum, die Plätze lediglich sauber zu halten, denn dafür sei das Gartenamt zuständig.
Vielmehr sollen die Paten auch Ansprechpartner für Eltern und Kinder sein, die den jeweiligen Platz oft nutzen. „An Behörden wenden sich viele eher ungern“, sagt Klaus Backhaus. Neben einzelnen Personen können auch ganze Schulklassen, Vereine oder andere Gruppen eine Patenschaft übernehmen. Unterstützt werden die Paten von Mitarbeitern der zuständigen Fachämter. Zudem können sich die ehrenamtlichen Helfer bei regelmäßigen Treffen untereinander austauschen — so wie am Wochenende, als auf dem Spielplatz Kolpingplatz in Pempelfort ein kleines Frühlingsfest organisiert wurde, bei dem natürlich auch gespielt wurde.
Anders als Klaus Backhaus ist Brigitte Zschörnick „nur“ Patin für einen Spielplatz - doch die Benratherin hat den Platz zwischen Flotow- und Silcherstraße mit großem Engagement vor zwei Jahren im Alleingang vor dem Aus gerettet. „Der Platz war völlig verwaist und sollte plattgemacht werden. Das wollte ich verhindern.“
Mit unermüdlichem Einsatz arbeitet Brigitte Zschörnick ein neues Konzept für den Platz aus, sammelt Spendengelder, vergleicht Preisangebote, schreibt Anträge und steht in stetigem Kontakt mit den Ämtern, die es zu überzeugen gilt. Ihr immenser Aufwand zahlt sich schließlich aus: Auf dem vormals heruntergekommenen und verwahrlosten Platz ist heute ein Mehrgenerationenspielplatz entstanden. „Und die Leute kommen wieder gerne hierher. Das ist für mich das schönste Kompliment.“