Rheinbahn Aufsichtsrat schreibt neue Vorstandsstelle aus
Headhunter soll einen Fachmann für die Bereiche Strategie und Technik suchen.
Düsseldorf. Der Machtkampf um die Rheinbahn spitzt sich zu. Eigentlich wollte das Unternehmen am Montag vor Journalisten die Jahresbilanz 2014 vorstellen. Doch die angekündigte Pressekonferenz wurde gestrichen, die Bilanz bloß per Pressemitteilung verschickt.
Hintergrund ist die Ankündigung von Oberbürgermeister Thomas Geisel (zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinbahn), einen neuen, dritten Vorstandsposten schaffen zu wollen, der den Bereich Strategie abdeckt. Um diesen Bereich kümmert sich bislang Vorstandschef Dirk Biesenbach. Der hätte dann neben sich nicht nur einen, sondern zwei Vorstandskollegen — und er müsste Kompetenzen abgeben.
Aus Unternehmenskreisen ist zu hören, dass Biesenbach eine solche Degradierung nicht einfach hinnehmen werde. Gut möglich ist deshalb, dass sein Ende März 2016 auslaufender Vertrag nicht mehr verlängert wird.
Definitiv ist das noch nicht. Dafür aber, dass das Unternehmen einen neuen Vorstand sucht — denn das hat der Aufsichtsrat am Montag beschlossen. Der so genannte Viererausschuss soll jetzt das weitere Verfahren steuern. Darin sitzen der Vorsitzende des Aufsichtsrates (also OB Geisel), dessen Stellvertreter (CDU-Experte Andreas Hartnigk) sowie ein Vertreter der leitenden Mitarbeiter und ein Arbeitnehmervertreter.
Als einer der nächsten Schritte dürfte dieser Ausschuss einen Headhunter beauftragen. Parallel dazu soll geklärt werden, ob Biesenbach bereit ist, in einem neuen Dreierteam als Finanzvorstand weiterzuarbeiten — und welche Konsequenzen welche Antwort hätte. Die Aufsichtsratssitzung am Montag soll übrigens sachlich und zügig über die Bühne gegangen sein, sie dauerte nicht mal eine Stunde.