Dogge auf Polizisten gehetzt
29-Jähriger stand vermutlich unter dem Einfluss von Drogen.
Düsseldorf. Drogen und scharfe Waffen sind eine gefährliche Kombination. Wenn dann noch ein großer Hund dazu kommt, wird es auch für erfahrene Polizisten brenzlig. Doch die Beamten bewahrten die Ruhe und konnten einen 29 Jahre alten Industriemechaniker festnehmen, der die Ordnungshüter attackiert hatte. Seit Montag muss der Mann sich wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstand und Verstoßes gegen das Waffengesetz vor dem Amtsgericht verantworten.
Eigentlich wollten die Polizisten am 4. Juni vor zwei Jahren nur eine Verkehrskontrolle an der Helmutstraße in Rath machen und hatten ihren Streifenwagen auf dem Bürgersteig abgestellt. Plötzlich fiel ihnen der 29-Jährige auf, der mit seiner nicht angeleinten Dogge unterwegs war. In der Hand soll der Industriemechaniker mit ausgestrecktem Arm eine Waffe gehalten haben und rief: „Ich muss den Glöckner töten. Der hat meine Eltern auf dem Gewissen.“
Die beiden Beamten forderten den Mann auf, die Waffe niederzulegen. Das tat er zunächst auch und erklärte, dass es sich um eine scharfe 22er Magnum handele. Als ein Polizist die acht Patronen aus der Waffe nahm, soll der 29-Jährige es sich anders überlegt haben und stürzte sich auf den Polizisten.
Als es zu einer Rangelei um die Pistole kam, soll der Industriemechaniker seine Dogge mit den Worten „Fass! Fass!“ auf die Polizisten gehetzt haben. Die Beamten konnten den Hund mit Tritten abwehren. Der Vierbeiner wurde später von einer Nachbarin ins Tierheim gebracht. Der 29-Jährige kam ins Landeskrankenhaus. In seiner Vernehmung hatte er zugegeben, dass er unter Drogen stand. Nach der Frage, was es mit dem Glöckner auf sich hat, wollte er keine weitere Aussage mehr machen. Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung wurde eine Kleinkaliberwaffe gefunden, die der Angeklagte offenbar illegal erworben hatte.
Zeugen wurden Montag nicht gehört. Der Rechtsanwalt erklärte, dass sein Mandant möglicherweise unter einer „krankhaften seelischen Störung“ leide. Darum wurde beschlossen, dass der 29-Jähriger zunächst von einem psychiatrischen Gutachter untersucht wird.