„Was‘ los, Deutschland!?“ Ausstellung zur Islamdebatte in Düsseldorf soll Vorurteile abbauen

Düsseldorf · Bei „Was‘ los, Deutschland!?“ bewegen sich Besucher in Eller durch eine multimediale Szenerie mit lebensgroßen Figuren.

Michael Schmidt (v.l.), Dagmar von Dahlen und Elke Wisse bei der Eröffnung.

Foto: Georg Salzburg (salz)

(tino) Eigentlich sind Ausstellungen eher stille Angelegenheiten. Der Betrachter tritt oftmals in einen inneren Monolog. Wenn aber die Exponate selbst sprechen, dann entsteht fast ein Dialog. So ist es zumindest in der Ausstellung „Was‘ los, Deutschland!? – ein Parcours durch die Islamdebatte“. Wie in einem Theaterstück bewegen sich die Besucher durch eine multimediale Szenerie mit 27 lebensgroßen Figuren, die untereinander über Lautsprecher kommunizieren und deren Gedanken zusätzlich über Kopfhörer zu hören sind.

Im Saal der Mirjam-Kirchengemeinde in Eller an der Schlossallee ist die bundesweite Wanderausstellung noch bis zum 9. Mai zu erleben. „In unserer Gesellschaft sehen wir uns tagtäglich mit Herausforderungen konfrontiert, die nicht nur von politischer, sondern auch von kultureller Natur sind“, sagte Miriam Koch, Dezernentin für Migration und Integration in ihrem Grußwort zur Ausstellungseröffnung. „Gerade vor dem Hintergrund des Krieges im Nahen Osten hat die Debatte um Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus und Islamismus in Deutschland eine besondere Relevanz erreicht und erfordert eine aktive Auseinandersetzung, um Vorurteile abzubauen und ein respektvolles Miteinander zu fördern.“

Seit mehreren Jahren tourt die Ausstellung bereits durch Deutschland, an der Finanzierung beteiligt ist das Bundesprogramm „Demokratie leben!“. Jetzt gelang es der Diakonie unter Federführung der Leiterin des Welcome Points 08, Elke Wisse, dem Tourplan einen Stopp in Düsseldorf zu verpassen – sehr zur Freude auch von Dagmar von Dahlen (CDU), Bezirksbürgermeisterin des Stadtbezirks 8.

Die Wanderausstellung besteht aus elf Szenen, in der die Figuren über Lautsprecher miteinander kommunizieren. Sie handelt von Rassismus, Islamfeindlichkeit, Islamismus, sowie Alltäglichem aus dem Leben junger Menschen. So sollen Betrachter darin unterstützt werden, populistischen und menschenverachtenden Meinungen und Ideologien entgegenzutreten. Gleichzeitig regt die Ausstellung zum Nachdenken über gesellschaftliche Fragen an, wobei die zentrale Frage lautet: „Wie wollen wir in unserer Gesellschaft leben?“. „Diese Ausstellung ist mehr als nur eine Ansammlung von Bildern und Worten. Sie ist ein lebendiger Dialog, der uns dazu ermutigt, Brücken zu bauen und Vorurteile abzubauen“, so Koch. „Sie ist ein Aufruf zur Solidarität und zur Anerkennung der Vielfalt, die unsere Gesellschaft bereichert.“

Öffnungszeiten Am 25. April von 17 bis 19.30 Uhr. Außerdem: 27. und 28. April sowie 1., 4. und 5. Mai von 12 bis 17 Uhr. Am 8. Mai von 14 bis 16 Uhr und am 9. Mai von 12 bis 17 Uhr.