Verkehrspolitik ÖPNV fährt auf der Kaiserstraße separat
Stadtmitte. · Zwischen Inselstraße und Maximilian-Weyhe-Allee fällt eine Fahrbahn für Autos weg.
Bussen und Bahnen in Düsseldorf eine eigene Spur zu geben, hat sich offenbar trotz aller Unkenrufe, sie würden Staus hervorrufen, bewährt. Eine weitere, wenn auch nur kurze ÖPNV-Spur kommt jetzt auf der Kaiserstraße hinzu. Zwischen Inselstraße und Maximilian-Wehye-Allee musste sich die Bahn auf dem Weg Richtung Kö-Bogen-Tunnel bisher eine Spur mit dem Autoverkehr teilen – und geriet in den Stoßzeiten immer wieder ins Stocken. Da die Straße aber dreispurig ist, hält das Amt für Verkehrsmanagement es für angebracht, den Linien 701, 705 und 706 ab der Haltestelle Sternstraße eine eigene Spur zu schenken.
Der Vorstoß geht auf einen Antrag der Linken im Ordnungs- und Verkehrsausschuss Anfang des Jahres zurück. Einer Analyse zu Folge sei es allein im November vergangenen Jahres in diesem relativ kurzen Bereich zu 178 Störhalten gekommen, wie es in der Rheinbahn-Sprache heißt. Zusammen addiert wären das rund 34 Stunden, die eine der Bahnen wegen Rückstaus im Kreuzungsbereich Kaiserstraße/ Maximilian-Weyhe-Allee/ Hofgartenstraße nicht vorankommt. Ein eigener Bahnkörper hätte zudem den Vorteil, dass die Bahnen aus Richtung Nordstraße sich nach Verlassen der Haltestelle Sternstraße nicht länger mühsam einordnen müssten.
Bei einer Verkehrszählung im März 2019 seien in der morgendlichen Spitzenstunde zwischen 8 und 9 Uhr insgesamt 1890 Fahrzeuge in der betroffenen Fahrtrichtung gezählt worden. Sofern eine Fahrspur nun ausschließlich den Straßenbahnen vorbehalten wäre, könnten während der Hauptverkehrszeiten in Richtung Innenstadt etwa 350 Autos weniger an der Kreuzung abgewickelt werden – eine moderate Einschränkung wie Sebastian Miesner vom Amt für Verkehrsmanagement in der Bezirksvertretung 1 meinte.
Zusätzlich werde eine erneute Anpassung an der Ampel an dem Knotenpunkt mit der Inselstraße erforderlich. Hier sei bereits im Februar eine neue Steuerung in Betrieb genommen worden. Eine Umsetzung könnte voraussichtlich im Frühjahr 2021 erfolgen. Die Kosten werden von der Verwaltung auf rund 20 000 Euro geschätzt.