Konzerte in Düsseldorf „Wir wollen die Ratinger Straße wieder beleben“
Düsseldorf · Im „Ohme Jupp“ soll es mehr Livemusik geben. Beim ersten Konzert tanzten die Besucher in der Kneipe.
Zugegeben, die Akustik im „Ohme Jupp“ ist für ein Funk- und Soul-Konzert mit starken rockigen Anklängen nicht die allerbeste. Sowohl der Band „Clap on 2“ als auch den Zuhörern inner- und außerhalb der Kultkneipe an der Ratinger Straße war das aber in dieser Woche vollkommen egal. Gerade erst war der zweite Song angespielt, da wippten bereits die ersten Besucher im Takt. Ab dem dritten Lied verwandelte sich das „Ohme Jupp“ beinahe in einen Tanzpalast. „Es ist so schön, dass ihr tanzt“, sagte auch Shanai Philippen, „Clap on 2“-Sängerin.
In den vergangenen Jahren war es im „Ohme Jupp“ beim Thema Livemusik sehr ruhig geworden. Das soll sich nun wieder ändern. „Wir wollen die Ratinger wieder beleben, wieder für mehr frischen Wind sorgen“, erklärte „Ohme Jupp“-Mitarbeiterin Sandra Gräf. „Die Ratinger soll wieder zu der Altstadt-Straße für die Düsseldorfer werden.“
Die Suche nach der Premieren-Band für die Neubelebung war schnell beendet. „Ohme Jupp“-Inhaber Zeljko Marijancevic sprach seinen Freund Stefan von Ameln an. Nicht ganz zufällig hatte dieser mit „Clap on 2“, abgekürzt CO2, mal wieder eine vergleichsweise neue Band am Start. „Wir haben uns 2019 gegründet, einen Gig gespielt und dann kam Corona“, erläutert der Bandleader. „Jetzt versuchen wir, die Band ans Laufen zu kriegen. Da sind wir froh über jede Gelegenheit, bei der wir spielen können.“
Qualitativ griff Marijancevic mit seiner Premieren-Band direkt weit oben ins Regal. Mit dem diplomierten Musiker und Tastenspezialisten am Keyboard, Holger Schwan, und den Berufsmusikern Tobias Janssen (Gitarre), Volker Zimmer (Saxophon, Bass) und Shanai Philippen hat „Clap on 2“ ein professionelles Rückgrat. Und auch Stefan von Ameln (Schlagzeug), in seinem „normalen“ Berufsleben Fernsehschaffender, und weitere Bandmitglieder haben jahrelange Musik-Erfahrung. Seiner Rhythmik-Kompetenz ist auch der Name der Musik-Gruppe zu verdanken. „Bei Schlagern klatschen alle auf eins und drei. Da habe ich mir gedacht, man sollte mal auf zwei klatschen“, so von Ameln. „Und in der heutigen Zeit provoziert die Abkürzung ja auch.“
Im „Ohme Jupp“ animierte die Band jedenfalls zum Tanzen. In ihrer ganz eigenen Art spielte das Sextett etwa „Come together“ von den Beatles und „Viva la Vida“ von Coldplay. Auch „Wonderwall“ von Oasis oder „Just the way your are“ von Billy Joel waren zu hören. Der jubelnde Applaus nach jedem Stück bewies, die Musiker von CO2 hatten den richtigen Ton getroffen. Es wären schlechtere Anfänge für die Wiederbelebung der Ratinger Straße denkbar.