Auch während der Pandemie sind die Markstände in den Vierteln geöffnet Auf dem Markt laufen die Geschäfte

Benrath. · Während der Pandemie laufen Brot und Blumen weiter gut. Currwurstbesitzer Andi Goldenstein bleiben hingegen die Kunden aus. Viele sind im Homeoffice und kochen dann auch zu Hause.

Die Benrather kaufen mehr Blumen bei Antonius Topphoff. 

Foto: RP/Dominik Schneider

(dsch) Aktuell ist kaum etwas los in Benraths Fußgängerzone. Doch auch wenn der Aufenthalt auf dem Marktplatz kürzer ausfällt als vor der Pandemie, bleiben die Marktstände doch beliebte Anlaufpunkte der Benrather. Die Betreiber sind positiver gestimmt als viele Händler in anderen Branchen.

„Brot braucht jeder, auch in der Pandemie“, sagt Yvonne Voss. Sie verkauft für die Prümmtaler Mühlenbäckerei Backwaren und kann sich nicht über mangelnden Publikumsverkehr beschweren. „Es ist etwas ruhiger als sonst. Aber nicht so, dass wir uns Sorgen machen müssten.“ In Benrath zeigten sich die Folgen der Pandemie deutlicher als in Eller und Gerresheim. „Aber auch hier haben wir Stammkunden. Nur die Laufkundschaft hat merklich abgenommen“, so Voss.

Wenn sie ein paar Minuten Zeit hat, schlendert sie zu Antonius Topphoff, der Blumen und Gewächse aus der eigenen Baumschule anbietet. Auch er ist zufrieden mit dem Geschäft. „Die Menschen sind mehr zu Hause als sonst, und wollen es sich schön machen. Also kaufen sie unter anderem Blumen“, sagt er. „Unsere Branche hat Glück, dass wir weiterhin aufhaben dürfen. Wer dieses Glück hat und trotzdem jammert, der macht irgendetwas falsch.“

Brot braucht man immer, sagt Yvonne Voss vom Mühlenbäcker.

Foto: RP/Dominik Schneider

Voss und Topphoff sind sich aber einig, dass sich der Tagesrythmus geändert hat. „Es gibt nicht mehr die klassischen Stoßzeiten, in denen die Menschen Mittagspause hatten oder auf dem Heimweg waren.“, so Voss. „Wer im Homeoffice ist, kommt, wann es ihm passt. Die Kunden verteilen sich über den Tag. Das ist mit Blick auf die Infektionsgefahr gut“, ergänzt Topphoff.

Einige Schritte weiter steht ein alteingesessener Marktbeschicker, der mehr unter der Situation leidet als seine Kollegen. Andreas Goldensteins Berliner Currywurst ist eine Institution, dennoch bleiben derzeit die Kunden weg. Normalerweise gibt es Bänke und Stehtische vor seinem Wagen, aktuell nicht erlaubt. „Das macht einiges kaputt“, so Goldenstein. Er ist zwar froh, dass er als mobiler Stand mit Speisen zum Mitnehmen geöffnet haben darf, während die Konkurrenz in den Restaurants weitgehend schließen musste. „Aber die Menschen sind nicht in der Stimmung, essen zu gehen“, so Goldenstein. Aber er verzweifelt nicht: „Wir halten uns mit Speisen zum Mitnehmen über Wasser, und ich bin sicher, es kommen auch wieder bessere Zeiten.“ Diese Hoffnung teilen die übrigen Marktbeschicker, denn auch, wenn es noch ausreichend Kundschaft gibt auf dem Benrather Marktplatz, die Atmosphäre mit Gesprächen am Brunnen und Bummel durch die Fußgängerzone, fehlt allen.