Düsseldorf CDU begrüßt Initiative für Kulturzentrum

Düsseldorf. · Alexander Fils, Vorsitzender des Planungsausschusses, regt an, die Ideen der Vereine Kultur Crew und Creamcheese miteinander zu verknüpfen.

In die Debatte, wie der Ratinger Hof wiederbelebt werden kann, kommt Bewegung. Die CDU Düsseldorf unterstützt die Initiative, den legendären Club als Kulturzentrum neu zu eröffnen. Sie hat einen Topf gefunden, der dem Vorhaben eine erste finanzielle Basis verschaffen könnte. Wenn der Kulturausschuss am Donnerstag, 24. September, nach der Sommerpause wieder zusammenkommt, wird ein entsprechender Antrag vorgelegt. Darin wird auf eine Fördermaßnahme verwiesen, welche die Landesregierung aufgelegt hat: 70 Millionen Euro stehen bereit für das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen 2020“.

Ziel ist es, zentrale Bereiche „als multifunktionale Orte für Handel, Dienstleistung, Wohnen, Kultur, Bildung und Freizeit zu stärken“. Dazu gehören leerstehende Ladenlokale, deren Reaktivierung durch die Kommune die Attraktivität zentraler Lagen sichern soll. Bis zu 70 Prozent der Miete inklusive Nebenkosten werden über das Landesprogramm erstattet, sofern die Kommune als Mieterin auftritt. Die Unterstützung ist auf zwei Jahre beschränkt. Bis zum 16. Oktober müsste die Stadt Düsseldorf die Förderung beantragt haben.

Für das Lokal des Ratinger Hofs, der zuletzt als Stone betrieben wurde, wird über ein Immobilienportal zum 1. Oktober ein Pächter gesucht. Die Gesamtfläche beträgt demnach 330 Quadratmeter, der monatliche Mietpreis 3500 Euro, plus 1000 Euro Nebenkosten. Der Club steht seit Monaten leer, was Alexander Fils (CDU), Vorsitzender im Planungs- und Mitglied im Kulturausschuss, für kein gutes Signal hält: „Es geht darum, Stillstand und Trostlosigkeit abzuwenden. Das gilt für zentrale Lagen ebenso wie im Stadtteil.“ Die Altstadt befände sich in „schweren Zeiten. Dort steht, vielfach corona-bedingt, bereits eine Reihe Ladenlokale leer. Dieser Zustand birgt immer die Gefahr, dass auch diejenigen den Ort verlassen, denen es noch gutgeht.“ Der Ratinger Hof und das Creamcheese seien einst Höhepunkte des Altstadtgeschehens gewesen und hätten die Stadt bereichert. „Eine ­Rückbesinnung auf diese Zeit halten wir für eine gute Idee“, sagt Fils. Das Förderprogramm biete die Chance dazu. „Die Zwischennutzung läuft über zwei Jahre. Das ist ein guter Zeitraum, um zu schauen, welches Konzept sich dauerhaft etablieren lässt.“

Zwei Kulturvereine haben Interesse: der Verein Cream­cheese, der dort ein Szenelokal mit künstlerischem Anspruch betreiben möchte, und die Kultur Crew, die unter anderem von Jürgen Engler (Die Krupps) und Campino von den Toten Hosen unterstützt wird.