Stadtteilfest in Düsseldorf Das Budenfest ist erfolgreich zurück

Düsseldorf · Viele Hundert Familien kamen zu der Feier in den großen Garten des Kinderhilfezentrums. Ihnen wurde ein umfangreiches Bühnenprogramm und zahlreiche Mitmachattraktionen geboten.

Phantastische Wesen, die durch den großen Garten des Kinderhilfezentrums streiften, verzauberten die kleinen Besucher des Budenfestes.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Sara Graute und Agathe Kosmider ärgern sich. „Wenn wir gewusst hätten, wie schön das Budenfest ist, wären wir auch schon mal in den Jahren zuvor hier hingegangen“, meint Kosmider. Die beiden Frauen sind bei ihrer Budenfest-Premiere im Kinderhilfezentrum an der Eulerstraße aus beruflicher Verpflichtung dabei. Sie sind seit dem 1. Mai – Graute als Leiterin und Kosmider als deren Stellvertreterin – für das Geschehen im Kinderhilfezentrum hauptverantwortlich. Unter ihrer Leitung wurde das Budenfest wieder zu dem, was es einmal war: Ein Familien-Treffpunkt mit zahlreichen kinderfreundlichen Mitmachaktionen. Der Plan, das Budenfest zum Budenfestival mit einem Schwerpunkt auf Musikdarbietungen auf der Bühne zu machen, war 2023 nicht so gut angekommen.

Also drehte man nun die Uhr zurück und holte Michael Riemer wieder ins Organisationsteam. Riemer hatte als Kinderhilfezentrums-Mitarbeiter bis 2018 insgesamt 38-mal das Budenfest organisiert. Mit ihm wuchs aus einem kleinen Fest im Garten mit ein paar wenigen Spielangeboten das große Budenfest mit jeder Menge Spiel-, Sport-, Kreativ-, Informations- und Bastelangebote inklusive Bühnenprogramm. „Ich habe vor Jahren erstmals eine Bühne gebucht, aber die Mitmachaktionen für die Kinder sind wichtiger als alles andere“, erklärt Riemer. „Die Kinder wollen basteln, spielen, toben. Genau deshalb kommen die Familien mit ihren Kindern zu uns.“ Riemer ist zwar nicht mehr Mitarbeiter beim Kinderhilfezentrum, aber im Vorstand der Stiftung Kinderhilfezentrum tätig und er war Geschäftsführer des Fördervereins.

Auch die Angehörigen von Graute und Kosmider waren zum Mitfeiern gekommen. „Ich habe meine Familie nach dem Fortuna-Spiel hier hin beordert“, scherzte Graute. Möglicherweise hatten sie im lauschigen, parkähnlichen Garten des Kinderhilfezentrums mehr Spaß als in der Arena beim 2:2 Unentschieden der Fortuna gegen den 1 FC Köln. Das Angebot umfasste unter anderem einen Mitmachzirkus, Spielbuden, eine Hüpfburg und Kletterwand, ein Kinderkarussell, den Kasperkoffer und Darbietungen der Hip-Hop-Schule JC Academy, der Schülerband des Leibniz-Montessori-Gymnasiums und als Top-Act auf der Bühne Zauberer Charlie Martin. „Was dann vor der Bühne los ist, kann man sich nicht vorstellen. Die Kinder jubeln ohne Ende“, freut sich Riemer. Martin, der Stammgast beim Budenfest ist, wurde einst von Riemer ins Programm gehievt.

„Dass das Budenfest seit jetzt 52 Jahren existiert, zeigt den großen Erfolg des Kinderhilfezentrums“, freut sich Christine Rachner, Mitglied des Kinderhilfeausschusses der Stadt Düsseldorf. „Beim Budenfest öffnet das Kinderhilfezentrum seine Tore für alle und jeder kann sehen, wo und wie gearbeitet wird. Das stärkt auch die Akzeptanz und die Anerkennung für die Arbeit.“

Genau das zeigt sich auch bei der Unterstützung für das Budenfest, das ja eigentlich vom Förderverein des Kinderhilfezentrums veranstaltet wird. Das Kuchenbuffet beispielsweise wird seit Jahrzehnten vom Lions Club Jan Wellem Düsseldorf gesponsert und auch betrieben. Die Currywurst vom Holzkohlegrill ist die Spezialität vom Rotarier Club Kaiserpfalz aus Kaiserswerth. Die Jugendberufshilfe bietet Grillwurst und Pizza, Kaffee, Kuchen und Waffeln sowie selbstgemachtes Eis an. Und auch die Derendorfer Jonges wollen wieder einsteigen. „Früher waren wir mit dabei, aber das ist durch Corona eingeschlafen“, sagt Jonges-Baas Piet Keusen. „Das möchten wir wieder ändern.“

Denn nur mit solcher Unterstützung kann das Budenfest gefeiert werden. „Die Manpower, die wir brauchen können wir nicht einkaufen. Ohne Ehrenamt, ohne die vielen Freiwilligen wären wir nicht in der Lage, das Budenfest durchzuführen“, sagt Riemer. „Aber kostenlos ist das Fest trotz der Unterstützung nicht. Durch die Bühne, den ein oder anderen Programmpunkt und einiges mehr kommen schnell mal 5000 bis 6000 Euro zusammen.“ Eigentlich nicht viel, wenn man die viele Hundert Menschen sieht, die beim Budenfest, das sich zu einem echten Stadtteilfest entwickelt hat, fröhlich feiern.