Aufräum-Aktion in Düsseldorf Das ist neu beim Rhine-Clean-Up im September
Düsseldorf · Unabhängig von diesem Termin will die Initiative Mitstreiter in Unternehmen, Schulen und Vereinen für Sonderaktionen gewinnen.
Kaffeebecher, Zigarettenstummel und Plastik finden sich immer wieder im Rhein oder am Flussufer. Um der Vermüllung entgegenzuwirken, gibt es regelmäßig Aufräum- und Sammelaktionen von verschiedenen Akteuren. Einen besonders großen Aktionstag organisiert Rhine-Clean-Up am 14. September sowohl bundesweit an 29 Flüssen, aber vor allem auch in Düsseldorf. Für 2024 hat sich die gemeinnützige Organisation etwas Neues überlegt.
Wurden im letzten Jahr mehr als 700 Starterpakete mit Equipment, bestehend aus Handschuhen, Müllbeuteln und Müllgreifer, für Gruppen bis zu 20 Personen verschickt, sollen Helfer das Material auch individuell anfordern können. So soll nur das versandt werden, was wirklich gebraucht wird, wie beispielsweise mehr Müllsäcke oder weniger bis gar keine Greifzangen, weil noch welche aus dem vergangenen Jahr vorhanden sind. Außerdem können Sammler spontan an die Materialsammelstellen kommen und ohne Voranmeldung mitmachen. Es gebe genug Equipment vor Ort, betont Joachim Umbach, der Initiator von Rhine-Clean-Up. Die zentralen Ausgabestellen sind in Oberkassel und am Paradiesstrand. Aus ökonomischen wie ökologischen Gründen gebe es wie im Jahr 2023 neben wiederverwendbaren Metall- auch Holzgreifer.
Von Wittlaer bis nach Urdenbach wird am Düsseldorfer Rhein fleißig Müll gesammelt. Letztes Jahr seien mehr als 50 Gruppen dabei gewesen. Auch in diesem Jahr erwartet Joachim Umbach großes Interesse: „Ich gehe wieder von 6 000 bis 8 000 Teilnehmern aus. Wenn alle aktiv sind, wird das Rheinufer auch ordentlich sauber.“
RhineCleanUp will zudem das gesellschaftliche Bewusstsein für Umwelt, Natur und Nachhaltigkeit schärfen. Die Müllsituation solle sich zukünftig verändern. Neben dem CleanUp im September laufen für das Jahr 2024 Sonderaktionen, damit es über das „reine Müllsammeln“ hinausgeht. Der Fokus liegt dabei auf drei Zielgruppen: Firmen, Schulen und die Jugend in Sportvereinen. So können beispielsweise Unternehmen auf Anfrage über das ganze Jahr verteilt einen Social Day mit Rhine-Clean-Up verbringen.
Vor allem die junge Generation soll an das Thema herangeführt werden. „Es soll auf die Müllproblematik hingewiesen werden, Müllvermeidung und -entsorgung sowie Recycling. Dafür halten wir Vorträge und versorgen die interessierten Schulen, die sich bei uns melden, mit Informationsmaterial“, sagt Joachim Umbach. Auch Pädagogen seien mit im Boot. Wenn dann ein CleanUp bevorsteht, können Schüler sich mit der Bedeutung des Themas auseinandersetzen. Dazu gibt es Workshops und spielerische Aktionen. Gleiches gelte für Sportvereine. Kinder miteinzubinden ist wichtig, denn hier sehen sowohl Umbach als auch der Schirmherr des Aktionstages, Bürgermeister Josef Hinkel, Chancen, zukünftig mit Müll anders umzugehen. Die Aktionen für die Schulen und Sportvereine sind kostenlos, so Umbach. Sowohl der Aktionstag am 14. September als auch die Angebote von Rhine-Clean-Up über das ganze Jahr hinweg, seien von großer ökologischer und sozialer Bedeutung, betont Josel Hinkel. Unterstützt wird die Organisation von der Stadt und der Deutschen Postcode Lotterie, die Rhine-Clean-Up seit der Gründung 2018 sponsort. Diese übergab Joachim Umbach einen Scheck von 420 000 Euro. Als neuer Unterstützer ist in diesem Jahr erstmals der Energieanbieter „naturstrom“ mit im Boot, der 100 000 recycelte Müllbeutel zur Verfügung stellt. RhineCleanUp hat ein Gesamtbudget von rund 600 000 Euro, den größten Kostenanteil machen jährlich die Materialien aus.