Freilandflächen in Düsseldorf Bürger protestieren gegen Bebauung der Kalkumer Schloßallee

Düsseldorf · Das Bauvorhaben ist eigentlich beschlossene Sache, ein entsprechender Wettbewerb wurde bereits beendet. Doch Bürger kämpfen weiterhin um den Erhalt der Freifläche.

Mit einer spektakulären Aktion machen Bürger deutlich, wie hoch die Gebäude an der Kalkumer Schloßallee werden könnten.

Foto: Martin Ritz-Rahman

(hal) Mit einer spektakulären Aktion hat eine Gruppe von Bürgern verdeutlicht, wie eine fünfstöckige Bebauung an der Kalkumer Schloßallee wirken könnte. Am Rande des zukünftigen Baugebietes wurde ein Steiger aufgestellt, der ein 16 Meter langes Banner hochzog, auf dem die Geschosszahlen markiert waren. Denn auf der gut 34 Hektar großen Freifläche soll ein Mehrgenerationenquartier mit Schul- und Sportflächen sowie Wohnformen für verschiedene Altersklassen entstehen. Dabei sind für die Höhe der Bebauung als Maximum fünf Geschosse festgelegt.

Die Umsetzung des Projektes ist bereits beschlossene Sache. Dafür wurde bei einem städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb durch eine Jury Ende Januar ein Entwurf ermittelt, der nun als Grundlage für das Bebauungsplanverfahren dient. Das Nachbarschaftsbündnis will das aber nicht hinnehmen und macht auf ihr Anliegen mit der Aktion aufmerksam. Die Gruppe ruft dazu auf, sich über Leserbriefe an die lokale Presse, über E-Mails an die Stadt und durch Beteiligung an weiteren Aktionen oder Mitgliedschaft im Verein „Stadt Land Fluß Düsseldorfer Norden“, der ebenfalls gegen die Bebauung agiert und dagegen rund 3000 Unterschriften gesammelt hat, zu engagieren.

„Wir sehen die Bebauung der Freifläche immer noch extrem kritisch, sind komplett dagegen und hoffen, dass es noch ein Umdenken gibt“, sagt Gabriele Gießmann, Sprecherin des Nachbarschaftsbündnisses. Die Bürger wollen erreichen, dass die konkreten Bedarfe für die zukünftige Nutzung ermittelt und vorgestellt werden. „Viele Besucherinnen und Besucher waren sich sicher, dass die von der Stadt nie detailliert ermittelten Bedarfe durch Umnutzungen oder auf Baulücken gedeckt werden können“, so Gießmann. Das Anliegen sei, die wertvolle freie Fläche, die „letzte kühlende Frei- und Versickerungsfläche in Düsseldorfs Norden, zu erhalten, die ein Gegengewicht zur Verschlechterung des Klimas bilden würde.