Ermittlungen gegen Müllsünder So erfolgreich waren die Mülldetektive 2023

Düsseldorf · Ein Team aus zwölf Ermittlern versucht, die Täter hinter illegalen Abfallablagerungen in Düsseldorf zu schnappen.

Solche Müllablagerungen am Straßenrand können ein Fall für das städtische Ermittlungsteam sein.

Foto: Laura Ihme

Sperrmüll stapelt sich am Straßenrand, obwohl keine Abholung ansteht, vor brachliegenden Grundstücken liegen Müllsäcke voller Bauschutt oder direkt neben den Wertstoffcontainern wurde jede Menge Pappe abgeladen. Das ärgert viele Menschen und schadet dem Stadtbild. In Düsseldorf gibt es deshalb seit Mai 2020 das „Ermittlungsteam Abfallablagerungen“ oder griffiger: die „Mülldetektive“.

Nicht immer werden die Täter auf frischer Tat von aufmerksamen Mitbürgern ertappt, deshalb kümmert sich das inzwischen zwölfköpfige Team, das dem Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz zugeordnet ist, darum, die Verursacher der illegalen Müllablagerungen doch zu erwischen. Die Mülldetektive sind dabei einerseits zu den Regelarbeitszeiten unterwegs, ihre Einsatzzeiten erstrecken sich aber auch in den Abend bis etwa 23 Uhr und auch auf das Wochenende. Unter anderem wegen der ausgedehnten Arbeitszeiten ist die Zahl der Mitarbeiter von anfangs fünf auf mittlerweile zwölf aufgestockt worden. Doch auch die Ergebnisse sprechen für sich: Rund 2100 Fälle illegaler Abfallablagerung konnten die Mülldetektive 2023 aufdecken, dies liegt auch an den intensiven Kontrollen, die erst durch die Teamgröße möglich werden.

Das Team ist mit fünf Dienstfahrzeugen ausgestattet

Insgesamt wurden dabei 117 000 Euro Verwarn- und Bußgelder ausgesprochen, weitere 12 000 Euro kamen für Entsorgungskosten hinzu. „Das Team hat dennoch ein paar Müllsünder weniger erwischt als im Jahr zuvor“, hält Mark Lindert vom Umweltamt im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen (AöE) fest, als er die Bilanz des Teams vorstellt. 2022 waren es 2533 erfolgreiche Ermittlungen mit 130 000 Euro Verwarn- und Bußgeldern.

Die verstärkten Kontrollen haben aber, so die Stadt, auch zu einem Rückgang der Ablagerungen und einer Verbesserung an einigen „Hotspots“ geführt – auch das erkläre die um 17 Prozent gesunkene Zahl der Ermittlungen. Um nun Verlagerungsprozessen vorzubeugen, soll der Kontroll- und Ahndungsdruck aber hochgehalten werden. Dabei seien auch bislang unauffällige Bereiche im Stadtgebiet im Blick.

Das Team ist dabei gut ausgestattet. Es gibt fünf Dienstfahrzeuge, teilweise auch in neutraler Farbe und mit neutralem Kennzeichen, Kommunikationsgeräte, eine eigene Dienstbekleidung und beispielsweise Boxen, um Proben aufzunehmen oder kleinere Mengen Abfall transportieren zu können.

Die Mülldetektive gehen bei ihrer Arbeit unter anderem auch den Hinweisen aus der Bevölkerung nach, die über die Stadtsauberkeits-App „Düsseldorf bleibt sauber“ oder das Servicetelefon gemeldet werden. 2023 gab es allein über die App 17 000 Meldungen. Wie die Stadt mitteilte, bezogen sich dabei 3528 Meldungen auf illegale Müllablagerungen.

Wenn die Mülldetektive ihre Ermittlungen starten, kann es durchaus länger dauern, bis die Müllablagerungen durch das Abfallunternehmen Awista entsorgt werden. In der Regel sollen Meldungen innerhalb von 24 Stunden bearbeitet werden – Müll in oder bei Containern, Papierkörben und andere Verschmutzungen also entfernt werden. Werden aber die Ermittler tätig, kann erst nach Abschluss aufgeräumt werden.

Dabei können teils sehr hohe Bußgelder fällig werden. Illegale Müllablagerung ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit Geldbußen geahndet wird. Bei der Höhe der Strafe kommt es auch darauf an, welche Art von Abfall entsorgt und ob die Umwelt dabei in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Stadt weist deshalb darauf hin, dass die Abholung von Sperrmüll durch die Awista für bis zu zwei Kubikmeter Abfall kostenlos ist. Daneben kann das Unternehmen auch qualifizierte Partner für Entrümpelungen, Haushaltsauflösungen oder andere Entsorgungsmöglichkeiten empfehlen. Die Stadt warnt eindringlich vor illegalen Abfallsammlern und dubiosen Entrümplern.