Abfallbilanz 2023 So viel Müll produzieren die Düsseldorfer

Düsseldorf · Die Abfallbilanz für 2023 wurde von der Stadt veröffentlicht. In den meisten Bereichen ist die Menge gesunken, aber es gibt auch einige Anstiege. Eine Übersicht, wie sich der Müllberg der Stadt zusammensetzt.

In Deutschland entstehen jedes Jahr Millionen Tonnen Müll.

Foto: dpa/Jan Woitas

Der Trend setzt sich fort: Trotz steigender Einwohnerzahlen sinkt die Menge an Abfall, die sich in Düsseldorf ansammelt. Dabei wird das Abfallaufkommen betrachtet, das sich aus der Summe der Siedlungsabfälle, die in der Müllverbrennungsanlage verbrannt wurden, sowie den getrennt gesammelten Wert- und Schadstoffen aus Privathaushalten zusammensetzt. Demnach liegt die Pro-Kopf-Menge 2023 bei 359,2 Kilogramm pro Jahr und Einwohner. Im Vorjahr war die Menge mit 365,3 Kilogramm leicht höher.

Am Montag wurde im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, Stadtökologie, Abfallmanagement und Bevölkerungsschutz (AöE) die Abfallbilanz für 2023 vorgelegt, die die Müllmenge von insgesamt 226.148 Tonnen genauer aufschlüsselt. Die Bilanz beschäftigt sich dabei vornehmlich mit dem Abfall aus Privathaushalten. Nicht enthalten sind umfassende Daten zum Müll aus Industrie und Gewerbe. Lediglich die Abfälle, die durch Müll- und Sperrgutabfuhr sowie über Direktanlieferung aus der Wirtschaft zu den Deponien kommen, wurden festgehalten, insgesamt kommt man dort auf 81.027 Tonnen. Dies, so die Ausführungen in der Bilanz, sei aber nur ein Bruchteil der Abfälle aus dieser Sparte.

Siedlungsabfälle

Dazu zählen Restmüll, Sperrmüll und Straßenkehricht aus dem gesamten Stadtgebiet, die von der städtischen Müll- und Sperrgutabfuhr eingesammelt werden, sowie brennbare Abfälle vom Recyclinghof Flingern. Die gesamte Menge von 139.952 Tonnen ist dabei verbrannt worden. Fast alle Werte sind dabei gesunken, abgesehen vom Straßenkehricht. Beim Restmüll liegt die Pro-Kopf-Menge nun bei 171,2 Kilogramm (Vorjahr: 175,4) auch der Sperrmüll ist von 20 auf 19,1 Kilogramm leicht zurückgegangen. Ganze 5,7 Prozent legte allerdings der Straßenkehricht zu, auf 15 743 Tonnen.

Wertstoffe

Eine Vielzahl an Abfall wird gesondert gesammelt, sowohl auf Recyclinghöfen als auch durch Direktabholung an den Privathaushalten. So zählt zum oben genannten Straßenkehricht auch das Laub, das aber gesondert aufgeführt und der Kompostierung zugeführt wird. Hier ist die Laubmenge deutlich angestiegen und liegt für 2023 bei 512 Tonnen und damit um 31 Prozent höher als im Vorjahr. Auch angestiegen ist die Menge an Grünschnitt und Bioabfällen. Die Stadtverwaltung führt dies unter anderem auf die Witterung zurück: 2022 ist deutlich weniger Niederschlag gefallen als im vergangenen Jahr (2022: 657,9 mm Niederschlag, 2023: 1117,7 mm), weshalb die Vegetation üppiger gewachsen ist.

Gesunken ist die Menge an Altpapier um sieben Prozent. Inzwischen setzt sich die sogenannte „Blaue Tonne“ immer mehr durch, Depotcontainer wurden vor einiger Zeit zurückgebaut. Der Rückgang deckt sich auch mit Angaben aus der Industrie, wonach Produktion und Verbrauch von Papier und Karton generell zurückgegangen seien. Auch die Menge an Altkleidern ist leicht gesunken, ebenso wie beim Altglas.

Ein leichter Anstieg ist hingegen bei den Leichtverpackungen zu verzeichnen. 2,2 Prozent mehr waren es 2023, wobei die Stadtverwaltung anmerkt, dass hier die Verpackungen aus Gewerbe und Privathaushalten nicht getrennt ausgewiesen werden können, da dieser Abfall in einer gemeinsamen Tour über gelbe Tonnen oder gelbe Säcke eingesammelt wird.

Schadstoffhaltige Abfälle

Solche Abfälle können auf den Recyclinghöfen oder über das Schadstoffmobil abgegeben werden, in einigen Stadtteilen wie Gerresheim, Oberkassel und Derendorf gibt es samstags mobile Sammelstellen.

Hier landen etwa Altmedikamente, Chemikalien, Elektroschrott, Leuchtmittel, Batterien und Akkus, größere Geräte wie Kühlschränke oder Farbe und Lacke. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 517,4 Tonnen von Privathaushalten abgegeben und damit 6,2 Prozent mehr als 2022.

Getrennthaltungsquote

Die Trennung von separat erfassten Wertstoffen lag 2023 bei 37,9 Prozent, was in etwa dem Wert des Vorjahres entspricht.