Kampf um Fachkräfte Düsseldorfer Klinik holt Pflegekräfte aus der Türkei
Düsseldorf · Der harte Kampf um Pflegekräfte führt viele Kliniken ins Ausland. In Kaiserswerth starten in zwei Jahren 55 neue Mitarbeiter.
In vielen Düsseldorfer Krankenhäusern, aber auch Pflegeeinrichtungen ist die Personalnot groß. Mitarbeiter zu gewinnen, ist für viele Häuser auf dem deutschen Markt aber schwierig. Deswegen gehen viele Häuser längst auch im Ausland auf Mitarbeitersuche – und das mit Erfolg: Alleine an der Kaiserwerther Diakonie starten am 1. Juli gleich fünf qualifizierte Pflegefachkräfte aus der Türkei. Und das soll nur der Anfang sein.
„Pflegefachpersonen aus dem Ausland spielen eine immer wichtigere Rolle in der Versorgung der Patientinnen und Patienten. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen“, sagt Clara Goll, Pflegeexpertin im Florence-Nightingale-Krankenhaus. Deniz Ipek Sar, Büsra und Kübra Engin sowie Meryem Tuncer kamen vor wenigen Tagen mit ihren Familien nach Düsseldorf und wurden bei ihrer Ankunft von Pfarrerin Katrin Stückrath, Leiterin der Kaiserswerther Schwesternschaft, begrüßt. Die Schwesternschaft wird die neuen Kolleginnen in den ersten Tagen in Düsseldorf begleiten, um ihnen den persönlichen und beruflichen Start zu erleichtern.
Für die Kaiserswerther Diakonie sind es die ersten ausländischen Pflegefachpersonen, die sie im Zuge einer Partnerschaft über eine Agentur für sich gewinnen konnte. Und es sollen bald mehr werden. „Insgesamt werden in den kommenden zwei Jahren 55 Fachkräfte aus der Türkei, Tunesien, Brasilien, Iran zu uns kommen. In den letzten Jahren haben wir immer wieder für Pflegefachkräfte aus dem Ausland, die sich aktiv an uns gewandt haben, Anerkennungslehrgänge sowie Kenntnisprüfungen durchgeführt, ermöglicht und organisiert“, sagt eine Sprecherin der Kaiserswerther Diakonie. Seit dem vergangenen Jahr werden im Bereich Beruf und Bildung der Kaiserswerther Diakonie Kurse dafür angeboten.
Denn bevor es für die neuen Pflegekräfte auf Station losgehen kann, müssen sie einen sechsmonatigen Lehrgang zur Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung am Bildungszentrum der Kaiserswerther Diakonie absolvieren. „Diese ist notwendig, um die Berufsanerkennung als Pflegefachperson in Deutschland zu erlangen. In der Praxis werden sie von den Klinik-Teams sowie den Praxisanleitenden unterstützt“, sagt die Sprecherin der Kaiserswerther Diakonie. Diese sollen als Mentoren und Lernbegleiter fungieren.
Personal wird weiter gesucht. „Die demographische Perspektive von Pflegefachkräften, vor dem Hintergrund der Versorgungsbedarfe der Bevölkerung in den unterschiedlichen Sektoren, ist bekannt“, sagt die Sprecherin der Kaiserswerther Diakonie. Daher sei man „selbstverständlich immer mit dem Recruiting von Pflegekräften befasst“ und freue sich über Bewerbungen für Stellen vor Ort.