Karneval Ein bisschen Karneval auch geht trotz Corona

Düsseldorf. · In Niederkassel zog Bäckermeister und Ex-Karnevalsprinz Thomas Puppe mit dem Bollerwagen durch die Straßen.

Präsident Dirk Kemmer und OB Stephan Keller überreichten sich gegenseitig Geschenke.

Foto: Ralf Bieder

(Red) Normalerweise tummeln sich die Veranstaltungen am letzten Karnevalswochenende der Session, doch wegen Corona müssen die Jecken in diesem Jahr zu Hause bleiben. Dennoch wehte ein kleiner Hauch von Karneval durch die Straßen der Landeshauptstadt.

Normalerweise feiert die Prinzengarde Rot-Weiss im Hilton Hotel ihren Ball und ihre große Sitzung und die Prinzgardisten begrüßen die Jecken in ihren Wachhäuschen mit brennenden Fackeln. In diesem Jahr wurde die Zufahrt zum Rheingold Saal des Hotels zu einem großen Drive-in umgebaut. Schon von weitem war der große rot-weiße Ballonbogen zu sehen. Zwischen den Wachhäuschen war ein großer Gabentisch aufgebaut und aus dem riesigen Fernseher erklang Karnevalsmusik und es lief die Übertragung der Sitzung aus dem Vorjahr. Präsident Dirk Kemmer und Kommandant Marco Bätzel verteilten Tüten an die Mitglieder, die überwiegend in ihren Uniformen im Auto saßen. Das kam richtig gut an, denn zwischenzeitlich kam es zu einer langen Autoschlange auf der Georg-Glock-Straße. „Wir waren überrascht, dass sich so viele Mitglieder angemeldet haben. Wir haben etwa 200 Tüten gepackt“, freute sich Kemmer. Neben einem Gutschein für die Onling-Sitzung der Garde gab es natürlich auch noch einen Sessionsorden, Pralinen, etwas Hochprozentiges in kleinen Fläschchen und andere Kleinigkeiten.

Die Prinzengarde Blau-Weiss verteilte Blümchen

Ein Hauch von Karneval wehte am Samstag über dem Carlsplatz. Mit 1111 Strüssje und Konfettiregen überraschte die Prinzengarde Blau-Weiss in der Mittagszeit bei klirrender Kälte und strahlendem Sonnenschein die Marktbesucher. Angeführt wurde die Abordnung aus uniformierten Gardisten und Mitgliedern der Tanzgarde von Präsident Lothar Hörning: „Wir wollten trotz der Corona-Pandemie am Karnevalssamstag und kurz vor dem Valentinstag ein wenig Karnevalsfreude zu den Menschen bringen“, betonte Hörning. Unter den strengen Augen des Ordnungsamtes übrigens, die auch vorbeischauten, um die Jecken auf die geltenden Abstandsregeln hinzuweisen. Zu Beanstanden gab es aber nichts.

Einen Veedelszoch „light“
gab es in Niederkassel

So ganz ohne Veedelszoch ging es in Niederkassel dann doch nicht. Denn Bäckermeister und Ex-Karnevalsprinz Thomas Puppe hatte sich für die Nachbarn rund um die japanische Schule etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Als Pferd verkleidet und mit einem Bollerwagen ausgestattet, der als Bagagewagen diente, ging es mit Musik, Altbier und Konfetti durch die Straßen des Viertels. An den Fenstern und auf der Straße jubelten die überwiegend verkleideten Jecken und grüßten Puppe und seine Gefolgschaft mit einem kräftigen Helau. Natürlich alles mit Abstand und Corona-konform.