Jeck sein in Corona-Zeit Jecken lassen närrischen Autokorso durch Orken ziehen

Orken. · Mit der Corona-konformen Aktion sorgten die Grielächer für ein wenig jecke Freude.

Vorsitzender Sven Bronneberg (r.), im Auto Sitzungspräsident Dominik Speck und Nicola Speck, Trainerin der Tanzgarde Bluebirds, und zweiter Geschäftsführer Dirk Überschär (l.).

Foto: Carsten Sommerfeld

Der Straßenkarneval ist wegen Corona tabu, doch ein klein wenig närrischen Frohsinn verbreitete die Karnevalsgesellschaft Grielächer dann doch am Samstag in Orken – dem Virus zum Trotz. Der große Umzug musste zwar ausfallen, doch recht spontan organisierten die Jecken um Vorsitzenden Sven Bronneberg einen kleinen Corona-konformen Autokorso entlang des Zugweges So manches Fenster öffnete sich, als die Kolonne aus etwa einem Dutzend Pkw mit jecker Musik und hupend die Straßen entlang rollte. Die Autos waren mit Luftballons, Luftschlangen und Schriftzügen geschmückt. „Helau – mit Abstand die blödeste Session!“ war auf einer Motorhaube zu lesen.

An der Spitze fuhren in einem Cabrio Nicola und Dominik Speck, der Sitzungspräsident der Grielächer war mit seiner langen Feder an der Mütze gut sichtbar.

Mit Karnevalsmusik rollte der Autokorso den Zugweg entlang.

Foto: Carsten Sommerfeld

Eigentlich hatten die Grielächer alle Ideen für zumindest kleine Corona-konforme Aktionen zu den Akten gelegt – etwa die Überlegung, mit Abstand auf dem Kirmesplatz zu schunkeln und davon ein Video zu erstellen. „Wir saßen nun zu Hause und dachten: Da fehlt etwas“, schildert Sven Bronneberg vor dem Start auf dem Kirmesplatz die Gemütslage der „gebremsten“ Jecken. Am Freitag Abend entschied der Vorsitzende: „Ich fahr die Zugstrecke ab.“ Zunächst erklärte einer, dann am Samstag Morgen einige mehr, dass sie mitmachen würden. „Wir wollen niemanden dazu animieren, sich draußen zu treffen. Wir wollen den Leuten, die uns zufällig begegnen, eine Freude bereiten“, betont Bronneberg. „Und wir zeigen, dass der Karneval noch glüht, damit das Feuer im nächsten Jahr wieder erwachen kann.“ Zum Corona-Schutz erklärt er: „Wenn wir in unseren Autos sitzen bleiben, kann ja nichts passieren. Und wir haben extra vorher den Zug nicht in sozialen Medien angekündigt, damit die Menschen nicht herauskommen und sich treffen.“

Hoppeditz Holger Siemes hat sich „selbst geweckt“.

Foto: Carsten Sommerfeld

Pünktlich um 14.11 Uhr startete der Autokorso, in den Autos saßen außer Sven Bronneberg und dem zweiten Geschäftsführer Dirk Überschär etwa das aktuelle Dreigestirn Dirk Korte, Oliver (Olivia) London und Johannes Erdmann, das designierte Dreigestirn Inga Erdmann, Angela Eisenberg und Julia Schmidt – aber auch Hoppeditz Holger Siemes. der „sich selbst geweckt hat“.

Unter anderem viele ältere Menschen standen an den Fenstern gestanden und winkten. „Mir ist das Herz aufgegangen“, sagte Sven Bronneberg nach dem Korso.