Brauchtum: Der Verein der Mundartfreunde feiert seinen 50. Geburtstag
Düsseldorf · Engelbert Oxenfort hat diesem Verein seinen Stempel aufgedrückt. Mehr als 20 Jahre war der 84-Jährige Präsident.
Am kommenden Sonntag ab 10.30 Uhr müssen die Gottesdienstbesucher in der St. Lambertus Kirche auf dem Stiftsplatz 7 ganz genau hinhören. Denn die Sprache, die dann gesprochen wird, ist nicht jedem geläufig. Das Motto ist nämlich „Mer bäde on senge op Platt“. Und das nun schon zum 41. Mal.
Der Veranstalter, die Mundartfreunde Düsseldorf, feiern in diesem Jahr sogar ihren 50. Geburtstag. Und es gibt wohl kaum jemanden, der diesen Verein so geprägt hat wie Engelbert Oxenfort.
Die 50-jährige Mitgliedschaft macht er allerdings erst in zwei Jahren voll, denn er trat dem Verein erst 1971 bei. 1979, ein Jahr nachdem er als Prinz Karneval durch die Säle der Landeshauptstadt zog, wurde er Vorsitzender (Baas) der Mundartfreunde und behielt diesen Job auch über 20 Jahre. Nach seinem Rückzug wurde er schnurstracks zum Ehrenbaas ernannt.
Düsseldorfer Platt ist für die Heimatfreunde eine ganz besondere Sprache: „Man kann sich im Platt viel besser ausdrücken. Es gibt so viele regionale Besonderheiten und Worte.“
Engelbert Oxenfort hat aber vielen Vereinen seine ganz persönliche Handschrift aufgedrückt. Bis zum Jahr 2001 war er der Präsident der Prinzengarde Blau-Weiss. Unter seiner Führung wurde der Ball der Garde im Hilton Hotel zu einem gesellschaftlichen Ereignis in der Stadt. Heute gibt es diesen Ball nicht mehr. Oxenfort führte auch die Verleihung der „Goldenen Pritsche“ ein. Erster Pritschenträger war Franz-Josef Strauß, damaliger Ministerpräsident von Bayern. „Diese Verleihungen waren immer etwas ganz Besonderes für mich. Walter Scheel habe ich die Auszeichnung in der Oper verliehen“, schwärmt Oxenfort noch heute. 2016 erhielt Oxenfort als bisher letzter die beliebte Pritsche. Auch bei Blau-Weiss ist er inzwischen Ehrenpräsident. 2006 gab er dieses Amt ab, um Präsident des Comitee Carnevals zu werden. In dieser Zeit gewann er sehr viele neue Sponsoren für den Karneval. 2011 übergab er den Stab an Josef Hinkel. Überflüssig zu erwähnen, dass auch das Comitee Carneval zum Ehrenpräsidenten ernannte.
Viele Menschen wissen gar nicht, dass Oxenfort vor 28 Jahren auch das Altstadt Festival ins Leben rief, das vor einigen Jahren in Düsseldorf Festival umbenannt wurde.
Ebenfalls ein finanzieller Drahtseilakt, aber Oxenfort wäre nicht Oxenfort, wenn er das nicht hinbekommen würde. „Ich bin zu Lutz Angevelt gegangen, hab ihm das Konzept erklärt und gesagt, ich würde 10 000 Mark brauchen. Da hat er sein Scheckbuch gezückt. Dann bin ich zur Provinzial Versicherung gefahren. Dort lief das ähnlich und ich konnte mit dem Festival starten.“
Engelbert Oxenfort blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Aber immer mit einem Lächeln im Gesicht: „Ich habe immer nur das gemacht, wobei ich Spaß hatte.“