Unbegrenzt ins Kino gehen Gibt es in den Düsseldorfer Programmkinos demnächst ein Abo-Modell?

Düsseldorf · In Programmkinos anderer Städte gibt es neuerdings ein Kino-Abo. Wir haben die lokalen Chancen mit dem Chef der Filmkunstkinos ausgelotet.

(nike) So oft man möchte ins Kino gehen, deutschlandweit, zu einem festen Monatspreis – das sollen Kino-Abonnements bieten, die mittlerweile in verschiedenen Städten angeboten werden. Während große Kinoketten wie United Cinema International (UCI) oder Cinemaxx bereits seit längerer Zeit eigene Kino-Flatrates anbieten, ziehen nun auch vermehrt unabhängige Lichtspielhäuser nach und etablieren ähnliche Abo-Modelle.

Zuletzt haben sich in Köln sieben Arthouse- und Programmkinos dem Flatrate-Angebot „Cineville“ angeschlossen. Das Vorbild für Cineville stammt aus den Niederlanden, wo das Modell bereits seit 2008 existiert. Ab 20 Euro im Monat verspricht die deutsche Variante einen „unbegrenzten Zugang zum gesamten Filmprogramm von Deutschlands engagiertesten Kinos“, wie es auf der Internetseite heißt.

Gestartet ist das Pilotprojekt in diesem Monat in fünf Städten: Berlin, Hamburg, Köln, Freiburg und Nürnberg. Ab Herbst soll das Angebot auf ganz Deutschland ausgeweitet werden.

Ist das Kino-Abo auch für die Filmkunstkinos in der Landeshauptstadt denkbar? „Wir haben das auf jeden Fall auf dem Schirm und beobachten aktuell, wie sich das Projekt entwickelt“, sagt Nico Elze, Geschäftsführer der Düsseldorfer Filmkunstkinos. Zu diesen zählen in Düsseldorf vier Lichtspielhäuser: das Bambi an der Klosterstraße, das Atelier im Savoy-Theater an der Graf-Adolf-Straße, das Metropol in Bilk sowie das Cinema in der Schneider-Wibbel-Gasse. Ob das Cineville-Modell auch auf die vier Häuser in der Landeshauptstadt übertragen werden könne, müsse sich zeigen. „Da das Projekt sich in einer Pilotphase befindet, wollen wir abwarten, bis die ersten Zahlen vorliegen, und es dann für unsere vier Kinos hochrechnen“, so Elze. Dies wird vermutlich in einigen Monaten nach Ende der Testphase der Fall sein.

Ein positiver Effekt, der durch die Einführung eines Abonnements eintreten könnte, sagt Elze, bestünde vermutlich in höheren Besucherzahlen. Aktuell schaut er bei diesen aber auf eine gute Entwicklung. „Wir bewegen uns auf die Vor-Coronapandemie-Zahlen zu“, so Elze. Wenngleich er bedaure, dass dieser Vergleich noch immer gezogen werden müsse.

Über die Grenzen der Pilotstädte hinaus scheint sich die Idee der Kino-Flatrate in den unabhängigen Lichtspielhäusern aber noch nicht allzu sehr herumgesprochen zu haben: Bislang habe sich erst ein einziges Mal eine Kundin bei ihm zu dem Cineville-Projekt erkundigt, sagt Elze.

(nike)