Wirtschaft in Düsseldorf Handel rechnet mit großem Umsatz

Düsseldorf · Obwohl die Entwicklung der Pandemie den Händlern Sorgen bereitet, starten sie mit rekordverdächtig hohen Erwartungen ins Weihnachtsgeschäft. Rheinbahn und Polizei wappnen sich für das steigende Besucheraufkommen.

 Im vergangenen Jahr wurde es in der Adventszeit vor dem Lockdown richtig voll.

Im vergangenen Jahr wurde es in der Adventszeit vor dem Lockdown richtig voll.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Der Einzelhandel in Düsseldorf blickt optimistisch wie kaum einmal zuvor auf das startende Weihnachtsgeschäft. „Wir rechnen mit einem Umsatz von knapp mehr als einer Milliarde Euro“, sagte am Freitag Carina Peretzke, Sprecherin des Handelsverbands NRW-Rheinland. Vor der Corona-Krise 2019 hatten die Händler in der Stadt zum ersten Mal erwartet, die Milliarden-Grenze zu knacken.

45 Prozent der Händler erwarten bundesweit ein besseres Geschäft als im Vorjahr, sagt Peretzke. Zudem sei die Verbraucherstimmung sehr gut, hohe Sparguthaben seien nach Angaben der Kreditgesellschaften vorhanden. „Wir haben auch einiges aufzuholen.“ So sei noch die erste Hälfte des Jahres für viele Unternehmen existenzbedrohend gewesen. „Umso wichtiger ist das Weihnachtsgeschäft.“ Und umso ausgeprägter seien die Sorgenfalten angesichts der aktuellen Entwicklungen der Corona-Infektionen.

Ein weiterer kritischer Punkt sind Lieferschwierigkeiten. „Die hat es zwar vor allem kurz vor Weihnachten immer wieder mal gegeben, aber jetzt ist das Problem nicht nur früher da, sondern auch in einer ganz anderen Breite“, sagt Peretzke. Sie erwarte zwar keine leeren Regale, da die Händler vorgesorgt und die Lager gefüllt hätten. Aber sehr konkrete Wünsche wie nach einem bestimmten Laptop könnten manches Mal wohl nicht erfüllt werden. Vor allem bei Spielwaren und Elektroartikeln seien die Engpässe spürbar. „Wir empfehlen dieses Jahr um so mehr, die Weihnachtsgeschenke früh zu kaufen.“

Polizei wappnet sich für steigendes Besucheraufkommen

Und hierfür wollen die Düsseldorfer offenbar wieder etwas tiefer in die Tasche greifen, als das durchschnittlich der Fall ist. Sie wollen laut Umfrage der FOM Hochschule/ifes Institut rund 524 Euro ausgeben, im Landesdurchschnitt sind es demnach nur 510 Euro. Interessant ist übrigens, dass diese Beträge im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie höher liegen. Auch Frank Hermsen, Geschäftsführer der Altstadtgemeinschaft, bestätigt die gute Konsumlaune. „Wir gehen mit viel Optimismus ins Weihnachtsgeschäft. Das gilt nicht nur für die Händler. Die Gastronomen berichten mir von außergewöhnlich guten Umsätzen für den Monat November.“

Hermsen betont die Bedeutung der Verbindung von Handel, Gastronomie und Weihnachtsmarkt. „Da bauen wir sehr drauf.“ Zur Debatte um strengere Vorgaben für Großveranstaltungen sagt Hermsen: „Wir sollten alles dafür tun, dass der Weihnachtsmarkt stattfinden kann.“ Das Personal in den beiden Buden der Altstadtgemeinschaft entspreche bereits den 2G-Regeln, die nun für den ganzen Markt gelten sollen. Auch die stichprobenartige Kontrolle könne effektiv sein. „Wir haben das bei der Büchermeile gemacht. Die Besucher haben gut mitgespielt.“

Auch insgesamt sind bereits zahlreiche Vorbereitungen in der Stadt für das steigende Besucheraufkommen in der Weihnachtszeit getroffen worden. An den drei Wochenenden vor Weihnachten erhöht die Rheinbahn wieder auf einigen Linien die Taktung und ist zum Teil mit größeren Fahrzeugen unterwegs.

Die Polizei kündigt eine insgesamt erhöhte Präsenz an. Immer ansprechbar will sie an zwei stationären Punkten sein, an Burgplatz/Marktstraße sowie Corneliusplatz/Schadowplatz. An den Wochenenden sind erneut Doppelstreifen mit Kollegen aus den Niederlanden geplant. Auch die Verkehrskadetten kehren zurück. An den drei Adventssamstagen im Dezember werden sie mit 30 Kräften vor allem an der Heine-Allee Fußgängerströme
lenken.