Jüdische Gemeinde ist schockiert Nach Demo wird eine Israel-Flagge verbrannt
Düsseldorf · Ein Video zeigt den Vorgang. Die Polizei hält das Dokument für authentisch. Der Staatsschutz ermittelt.
Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen, weil offenbar gegen oder nach Ende einer pro-palästinensischen Demonstration am vergangenen Samstag eine Israel-Fahne in Höhe des Graf-Adolf-Platzes verbrannt wurde. Dokumentiert ist die Verbrennung in einem Video, das offenbar über die Plattform X verbreitet wurde. Darauf sind Menschen mit Palästina-Flaggen und einem Megafon zu sehen. Auf dem Boden hockt ein Mensch, der sein Gesicht hinter einem Tuch verbirgt und der eine Flagge Israels anzündet und während des Abbrennens immer wieder hin und her schwenkt. „Erfahrene Beamte haben das Video überprüft und halten es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für authentisch, deshalb hat der Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen“, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei am Montag.
Mehrere Hundert Menschen hatten an der Demonstration, die unter anderem auch über die Königsallee gezogen war, teilgenommen. Wann genau die Flagge entzündet wurde, ist unklar. Ebenso, ob die im Video gezeigten Personen zuvor an der Demo teilgenommen haben. Nach Angaben des Polizeisprechers soll es offenbar auch innerhalb der Demonstration zu Auseinandersetzungen gekommen sein.
Ein Teilnehmer einer Gegendemonstration, die den Umzug unter anderem an der Steinstraße/Ecke Königsallee beobachtet hatte, berichtete später, aus der Ferne seien auch verbotene Parolen, die auf einer solchen Demonstrationen nicht skandiert werden dürfen, zu hören gewesen. „Hierzu liegen uns bislang noch keine Erkenntnisse vor, aber sobald das an uns herangetragen wird, werden wir die Staatsanwaltschaft informieren und es wird zur Anzeige gebracht“, so der Polizeisprecher.
Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf zeigte sich „zutiefst schockiert über das öffentliche Verbrennen einer Israel-Fahne“. Diese Tat sei gleichzusetzen mit der Nicht-Anerkennung des Existenzrechts des Staates Israel. „Leider erleben wir immer wieder, dass diese Demonstrationen im Kern antisemitisch sind und dass der größere Teil von ihnen sowohl Juden als auch Israel auslöschen will“, heißt es in der Stellungnahme weiter.