Überblick Demo gegen rechts am 3. Februar in Krefeld: Alle Infos zur Protest-Route und Co.
Krefeld · In Krefeld wird mit der größten Demonstration der jüngeren Geschichte gerechnet. Die wichtigsten Infos zu Termin, erwarteter Teilnehmerzahl, Anreise und Co. im Überblick.
01.02.2024
, 14:36 Uhr
Die wohl größte Demonstration der jüngeren Krefelder Geschichte wird am 3. Februar erwartet. Unter dem Motto „Krefeld verteidigt rote Linie der Demokratie“ ist zum gemeinsamen Protest am Platz der Wiedervereinigung aufgerufen worden.
Termin, Demo-Route, erwartete Teilnehmerzahl – die wichtigsten Infos in Kürze:
- Datum und Uhrzeit Treffpunkt ist am 3. Februar um 14 Uhr am Platz der Wiedervereinigung vor der Fabrik Heeder. Dort soll es auch eine Auftaktkundgebung geben. Ab circa 15 Uhr soll sich der Demozug dann auf den Weg machen Richtung Sprödentalplatz. Ab circa 16.30/ 17 Uhr werde dort mit einer Abschlusskundgebung gerechnet. Ein Ende wurde für circa 18 Uhr angesetzt, so die Polizei.
- Route: Nach Angaben der Polizei sieht der geplante Weg für die Demo so aus: Vom Platz der Wiedervereinigung über Ritterstraße, Neue Ritterstraße, Dießemer Bruch, Sprödentalstraße zum Sprödentalplatz. Dort soll am Nachmittag eine Abschlusskundgebung folgen. Angemeldet wurde die Demo von 14 bis 16.30 Uhr, erklärte ein Sprecher der Polizei unserer Redaktion.
- Teilnehmer: Bei der Demo wird unter anderem wird Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer sprechen. OB Meyer rief neben vielen anderen zur Teilnahme an der Demo auf – per Videobotschaft in den sozialen Netzwerken plädierte er dafür, für „Freiheit, für, Demokratie, für Menschenrechte, für Gerechtigkeit“ einzustehen. Es würden sich ganz unterschiedliche Menschen aus Krefeld zur Demo treffen, „die eins verbindet: Dass sie die Schnauze voll haben, dass das Bild auf der Straße, in der Politik von Rechtsextremisten geprägt wird“, so Meyer weiter. Laut den Veranstaltern unterstützen mittlerweile mehr als 220 Krefelder Vereine, Initiativen, Parteien, Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften, Kulturschaffende, Wirtschaftsverbände und Unternehmen den Aufruf zum Protest gegen Rechtsextremismus. Immer mehr Vereine, Organisationen schlossen sich teils mit öffentlichen Statements an. Die prognostizierte Zahl der Teilnehmer war erhöht worden, die Demo-Route angepasst. Zunächst sollte die Demo laut Organisatoren – die örtliche Gruppe von Fridays for Future – durch die Innenstadt zum Theaterplatz führen. In anderen Städten kamen zuletzt meist deutlich mehr Menschen als erwartet. In Krefeld wurde spekuliert, dass es bis zu 30 000 werden könnten. Nach am Donnerstag aktualisierten Angaben der Polizei wird mit bis zu 11.500 Teilnehmern gerechnet. Eine zweite, kleinere Demonstration soll an der Viersener Straße vor der Groß-Demo beginnen und sich der Veranstaltung am Platz der Wiedervereinigung anschließen. Die Union der türkischen und islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung e. V. hat zur „Demo gegen Rassismus, Ausgrenzung und Hass“ aufgerufen, mit Treffpunkt am 3. Februar gegen 12.50 Uhr an der Viersener Straße 41. Von dort soll es über die Ritterstraße zum Platz der Wiedervereinigung gehen. Da bei dieser Demo im Vorfeld mit 1000 bis 1500 Teilnehmern gerechnet wurde, liegt die erwartete Gesamtzahl der Teilnehmer bei der Groß-Demo nun etwas höher, so ein Polizeisprecher. Zum Vergleich: Zu einer Demonstration gegen die AfD rechneten die Organisatoren in Düsseldorf mit ungefähr 30 000 Teilnehmern. Am Ende versammelten sich nach Polizeiangaben auf den Rheinwiesen 100.000 Menschen.
- Verkehrseinschränkungen: Autofahrer müssen im Nachmittagsbereich entsprechend des geplanten Wegs der beiden Demos mit Einschränkungen rechnen. Auch Seitenstraßen sollen nach Angaben der Polizei gesperrt werden. Die Virchowstraße am Platz der Wiedervereinigung wird komplett gesperrt werden. Laut Veranstaltern soll auch die Ritterstraße im Bereich des Platzes gesperrt werden.Teilnehmer des Protests sollten erwartungsgemäß möglichst mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr anreisen, erklärte ein Sprecher der Polizei unserer Redaktion. Die Anzahl der Parkplätze im näheren Umfeld des Treffpunkts sei begrenzt. Wer mit dem ÖPNV anreist, kann beispielsweise den Haltepunkt Hauptbahnhof nutzen und über den Südausgang zum Platz der Wiedervereinigung gelangen. Ein Streik im ÖPNV am Freitag soll keine größeren Auswirkungen auf den Betrieb am Samstag haben.
- Hintergrund: Seit Wochen gibt es in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern Demonstrationen gegen die AfD und Rechtsextremismus. Das Medienhaus Correctiv hatte ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam öffentlich gemacht, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.
- Aufruf: Die Veranstalter der Groß-Demo suchen dringend Menschen, die sich als Ordner bei der Demonstration engagieren möchten. Interessierte sollten mindestens 14 Jahre alt und einen kühlen Kopf bewahren können. Wer mitmachen möchte, kann sich unter per
- anmelden (ordner.brandmauer.kr@posteo.de).