Opernpläne für Düsseldorf Karnevalisten wollen Interimsoper nutzen – falls sie beschlossen wird
Düsseldorf · Die Debatte um den Neubau der Oper ist in vollem Gange. Schon jetzt werfen die Karnevalisten begehrliche Blicke auf das dann nötige Interimsgebäude.
Die Düsseldorfer Karnevalisten mischen sich erstmals offiziell in die Debatte zum Opernneubau ein – und sehen Ansatzpunkte, Hochkultur und Brauchtum zusammenzubringen. Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) erklärte jetzt, man sehe in der geplanten Errichtung einer Interimsspielstätte für das Opernhaus eine historische Chance für das Winterbrauchtum. „Karneval ist Teil der Kultur und Teil einer lebendigen Großstadt. Gerade aus der Kombination vermeintlich gegensätzlicher Pole wie Karneval und Oper versprechen wir uns eine Strahlkraft und eine kreative Reibung, die für beide Seiten fruchtbar sein kann“, sagte der neu gewählte CC-Präsident Lothar Hörning.
So bringen sich die Karnevalisten schon jetzt für die Nachnutzung der möglichen Interimsspielstätte ins Gespräch, die während des Abrisses des alten Opernhauses und des Neubaus für Aufführungen zur Verfügung stehen soll. Es ist die Rede von einer ungefähr fünf Jahre andauernden Nutzung; Favorit für den Standort ist das Messegelände. Die hohen Kosten für den Bau sorgen allerdings für Kritik.
Das CC will die Kompetenzträger an einen Tisch holen
Danach könne die neue Immobilie entweder mobil werden, das heißt, ganz oder in Teilen einer weiteren Nutzung zugeführt werden, oder das CC könnte das Gebäude übernehmen und in einer eigenen Betreibergesellschaft vermarkten, sagt Hörning. Mit diesem Wunsch vor Augen schlägt das CC vor, bereits jetzt die Kompetenzträger an einen Tisch zu holen und nach Synergien zu suchen: „Wir Karnevalisten sind bereit, uns bereits in einem sehr frühen Stadium in die Überlegungen einzubringen“, sagt Vizepräsident Stefan Kleinehr. Das könnte aus seiner Sicht dazu beitragen, dem Platzbedarf nicht nur des Karnevals entgegenzukommen: „Düsseldorf kann eine Halle für circa 2000 Besucher gut gebrauchen“, sagt er: „Der Bedarf auch außerhalb der Session ist da.“ Bereits jetzt gebe es Beispiele im rheinischen Karneval, die zeigten, dass es nicht immer der Saal mit langen Tischreihen sein müsse. Wenn die Nutzung gesichert sei, ließen sich auch privatwirtschaftliche Finanzierungsmodelle finden.